Mahle kauft die Klimatechnik-Sparte des US-Konkurrenten Delphi. Damit setzt der Autozulieferer seinen Wachstumskurs durch Zukäufe fort - und könnte nun einem Weltmarktführer gefährlich werden.
Der viertgrößte deutsche Autozulieferer Mahle kauft die Klimatechnik-Sparte des US-Konkurrenten Delphi. Die Transaktion habe einen Wert von 727 Millionen Dollar (Dollarkurs), teilte das US-Unternehmen am Donnerstag mit. Medien hatten bereits im Vorfeld berichtet, ein Abschluss stehe unmittelbar bevor.
Mit dem Deal setzt Mahle den selbst verordneten Wachstumskurs durch Zukäufe fort. Die Klimatechniksparte von Delphi macht derzeit 1,6 Milliarden Dollar Umsatz. In den 13 Werken arbeiten rund 6.700 Mitarbeiter. Mit dem Zukauf könnte Mahle den Druck auf den japanischen Segmentführer Denso erhöhen.
Bereits im September 2014 hatte Mahle die Übernahme des slowenischen Autozulieferers Letrika abgeschlossen, der Elektromotoren, Generatoren und Antriebssysteme entwickelt und baut. Insgesamt kommt das Unternehmen vor der Übernahme auf einen Umsatz von 10 Milliarden Euro und beschäftigt weltweit 66.000 Mitarbeiter. In einem internen Papier hatte das Unternehmen zuletzt seine Sparpläne skizziert. Unter anderem sollen die Personalkosten um 15 Prozent gesenkt werden.
Für Delphi ist der Verkauf ebenfalls ein weiterer Schritt auf dem Wandel zum Technologiekonzern - und eine Fortsetzung der Schrumpfkur. Vor zehn Jahren beschäftigte das US-Unternehmen noch 47.000 Mitarbeiter im Heimatmarkt und kam auf einen Umsatz von rund 30 Milliarden Dollar. Mittlerweile ist Belegschaft auf rund 5.000 Mitarbeiter geschrumpft. Die Zahl der Werke ist von 47 auf 5 radikal zusammengeschrumpft.
Künftig konzentriert sich das Unternehmen auf Zukunftstechnologie wie Spritsparsysteme, Sicherheit und Technologie für das autonome Fahren. Mit den Erlösen aus dem Verkauf soll in diesem Bereich weiter investiert werden.
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