FRANKFURT (dpa-AFX) - In der kriselnden Partnerschaft zwischen der Fluggesellschaft Deutsche Lufthansa (Lufthansa Aktie) (LH)
Fraport und Lufthansa hätten sich in den vergangenen Jahren eher auseinandergelebt als zusammengefunden. "Wir reden zwar viel miteinander, aber anscheinend nicht über die richtigen Themen", stellte Spohr selbstkritisch fest. "Das beunruhigt mich, denn es gefährdet unser gemeinsames Geschäftsmodell." Lufthansa habe in Frankfurt in den vergangenen 15 Jahren kontinuierlich Marktanteile gewonnen. "Wir standen mal für die Hälfte aller Flugbewegungen am Frankfurter Flughafen, heute sind es knapp zwei Drittel." Aber früher seien zwei Drittel der LH-Maschinen in Frankfurt stationiert gewesen, aktuell sei es nur noch ein Drittel.
Vor allem die Praxis von Fraport, mit Rabatten neue Kunden aus dem Billigfliegerbereich - wie Ryanair
Der Lufthansa-Chef bekräftigte das grundsätzliche Interesse an einer Übernahme des angeschlagenen Wettbewerbers Air Berlin
Für Lufthansa sei auch noch nicht entschieden, ob der eigene Low-Cost-Ableger Eurowings tatsächlich, wie bisher für das nächste Jahr erwartet, nach Frankfurt komme. "Denn auch eine Eurowings könnte genauso wie Ryanair dafür sorgen, dass eine Zubringerstrecke für die Lufthansa Passage nicht mehr profitabel ist." Von dem eigenen Low-Cost-Konzept ist Spohr überzeugt: "Wenn man sich anschaut, wie weit wir mit Eurowings in unter drei Jahren gekommen sind, dann sind meine Erwartungen übertroffen." In Europa habe Eurowings in dem Segment bereits Rang 3 erreicht, "und wir werden mit Eurowings ab 2018 schwarze Zahlen schreiben". Eurowings werde perspektivisch die zweitgrößte Airline im Konzern sein. Nach Umsatz sei Eurowings schon größer als AUA und betreibe mehr Flugzeuge als Swiss.
Für das Premiumprodukt Lufthansa zahlten sich die hohen Investitionen in einer deutlichen Besserung bei der Kundenzufriedenheit und Auslastung aus. Auch die Tarifeinigungen mit allen drei Berufsgruppen im Konzern hülfen. "Deswegen bin ich viel optimistischer als noch vor einigen Jahren, dass wir auch in unserem Kerngeschäft wieder wachsen können", so Spohr./he
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