Londoner Banker befürchten nach dem Brexit-Votum einen erneuten Anlauf der EZB, die Abwicklung von Wertpapiergeschäften in die Euro-Zone zu holen. Gelingt dies, wäre der Finanzstandort geschwächt – mit schweren Folgen.
Einmal sind sie noch davon gekommen: Vor gut einem Jahr hat der Europäische Gerichtshof Londoner Finanzunternehmen davor bewahrt, einen Teil ihrer Mitarbeiter in die Euro-Zone zu verlagern. Die Richter entschieden, dass die Abwicklung von großen Wertpapiergeschäften in Euro nicht zwangsläufig auf dem Kontinent über die Bühne gehen muss – wie eigentlich von der Europäischen Zentralbank (EZB) gefordert. Das so genannte Euro-Clearing, ein äußerst wichtiger Markt für Europas Finanzhauptstadt, konnte in London bleiben.
„Noch einmal werden wir das Glück wohl nicht haben“, sagt ein britischer Banker, der für ein ausländisches Geldhaus arbeitet. Er und einige andere Branchenkollegen erwarten, dass sich die EZB nach dem Brexit-Votum bei einem erneuten Anlauf durchsetzen und das Euro-Clearing in die Euro-Zone holen wird. „Sobald sich dies abzeichnet, werden Banken die Tätigkeiten und Mitarbeiter in dem Bereich von London auf den Kontinent verlagern“, heißt es in Finanzkreisen.Dass das Euro-Clearing von London aus betrieben werden kann, ist einer der Faktoren, die die britische Hauptstadt vor allem für ausländische Banken attraktiv machen. Dazu gehören auch der Zugang zum europäischen Binnenmarkt und die damit verbundenen so genannten Passporting-Rechte. Geldhäuser können so von der Insel aus Geschäfte auf dem Kontinent machen. Nach dem Brexit-Referendum sind diese Vorteile gefährdet. Eine Reihe von Banken hat daher Umzugspläne geschmiedet, um auf einen Verlust der bisherigen Londoner Vorzüge zu reagieren.Um den vollständigen Artikel zu lesen, klicken Sie bitte hier.