Siemens plant in seiner Kraftwerkssparte einen massiven Jobabbau. Dabei gibt es wohl erstmals seit Jahren auch Kündigungen. Der Dax-Konzern will aber betroffene Standorte besonders im Osten Deutschlands retten.
Das Siemens-Management will laut Unternehmenskreisen bei den Verhandlungen über einen massiven Stellenabbau in der Kraftwerks-Sparte auf die Arbeitnehmer zugehen. Siemens (Siemens Aktie) sei zu Abstrichen bei der Rendite bereit, sagte ein hochrangiger Manager am Montagabend in München. „Vielleicht muss man einen Prozentpunkt Marge aufgeben, wenn man den Leuten dafür eine Perspektive geben kann.“
Es gehe um einen solidarischen Ausgleich der Interessen von Aktionären und Belegschaft. Siemens werde aber angesichts der Dimension der Kürzungen wohl nicht um betriebsbedingte Kündigungen herumkommen – erstmals seit Jahren. „Es geht um nennenswerte Kapazitätsanpassungen, um große Einschnitte“, sagte der Insider.
Die Verhandlungen mit den Arbeitnehmervertretern sollen in der zweiten November-Hälfte beginnen. Die Gewerkschaft IG Metall hat bereits Widerstand gegen die Pläne angemeldet. Personalchefin Janina Kugel hatte Entlassungen bereits in der vergangene Woche nicht ausgeschlossen. Diese sind bei Siemens seit 2010 nur dann möglich, wenn IG Metall und Betriebsrat zustimmen. „Wir werden das Kleingedruckte diesmal auch anwenden müssen. Wir haben eine Menge Ideen, aber das geht nur miteinander“, betonte der Insider.
Einige der Standorte im Osten Deutschlands könnten bei dem bevorstehenden Stellenabbau durch Verlagerungen aus anderen Werken gerettet werden, sagte der Manager. Teil der Überlegungen sei es, Arbeitsplätze aus Ballungsräumen abzuziehen, um Werke wie Erfurt oder Görlitz nicht aufgeben zu müssen.
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