SAN FRANCISCO (dpa-AFX) - Die US-Großbank Wells Fargo (Wells Fargo Aktie) ist aus der staatlichen Aufarbeitung windiger Hypothekengeschäfte Finanzkreisen zufolge vergleichsweise glimpflich herausgekommen. Das Institut aus San Francisco entschädige die staatlich kontrollierten Hausfinanzierer Fannie Mae und Freddie Mac mit zusammen weniger als einer Milliarde US-Dollar. Darauf habe sich die Bank mit der zuständigen Behörde FHFA geeinigt, wie die Nachrichtenagentur Bloomberg am Donnerstagabend und zuvor die "Financial Times" unter Berufung auf die Kreise berichteten. Wells Fargo hatte bereits im Mai eine Einigung mit Fannie Mae bekannt gegeben, ohne die Höhe der Zahlung zu nennen.
Sprecherinnen von Wells Fargo und FHFA lehnten eine Stellungnahme ab. Fannie Mae und Freddie Mac hatten Banken vor der Finanzkrise deren Hypotheken abgekauft, wodurch die Institute neue Kredite vergeben konnten. Als in der Krise viele Hauseigentümer ihre Raten nicht mehr zahlten, mussten beide Unternehmen mit Milliarden vom Staat gerettet werden. Sie beklagten sich daraufhin, dass die Geschäftsbanken von Anfang an die wahre Qualität der Kredite verschleiert hätten. Die FHFA versucht nun, den Schaden für den Steuerzahler zu begrenzen und von den Banken Entschädigungen zu bekommen.
Am vergangenen Freitag hatte sich die FHFA mit JPMorgan auf eine Zahlung von 5,1 Milliarden Dollar (Dollarkurs) verständigt. Bei der Bank of America (Bank of America Aktie), die die meisten Kredite an Fannie Mae und Freddie Mac verkauft hatte, könnten es nach Einschätzung der Ratingagentur Fitch bis zu 8 Milliarden Dollar werden. Wells Fargo hat sich seit der Finanzkrise zum größten Immobilienfinanzierer der USA entwickelt. Vom Investmentbanking lässt die Bank aber weiterhin die Finger. Deshalb war sie in das Geschäft mit der Verbriefung von Krediten auch nicht so tief verwickelt wie andere Institute.
Einigungen mit der FHFA haben zuletzt auch die Citigroup (Citigroup Aktie), die Finanzsparte des Mischkonzerns General Electric und die Schweizer UBS geschlossen. Die Deutsche Bank (Deutsche Bank Aktie) befindet sich noch in Verhandlungen. Sie hatte in dem Geschäft mit der Verbriefung von Immobilienkrediten groß mitgemischt. Wegen der drohenden Zahlungen erhöhte das Institut in diesem Jahr seine Rückstellungen für Rechtsrisiken bereits um 2 Milliarden auf 4,1 Milliarden Euro./enl/stw/kja
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