Korruptionsskandal erschüttert brasilianische Finanzmärkte

Donnerstag, 18.05.2017 18:33 von Handelsblatt - Aufrufe: 155

Präsident Temer ist erst ein Jahr im Amt, aber nun könnte er bald seinen Job wieder los sein: Der nächste Präsidentensturz droht. Brasiliens Reformkurs wäre gestoppt, ein Rückfall in die Rezession unvermeidlich.Neue Ermittlungen im brasilianischen Korruptionsskandal um den Präsidenten Michel Temer haben den Börsenhandel in São Paulo gestoppt. Nachdem der Index nach Börsenbeginn sofort zehn Prozent verlor, aktivierte die Aufsicht Wellenbrecher. Damit wird der Handel ausgesetzt, um einen panikartigen Crash zu vermeiden, wenn die Kurse stark fallen. Zuletzt setzte die Börsenaufsicht den Wellenbrecher im Verlauf der Finanzkrise 2008 ein.Der Leitindex Ibovespa mit den Werten von rund 70 Unternehmen fiel an der Börse in São Paulo um bis zu 15 Prozent, der Handel musste immer wieder ausgesetzt werden. Der US-Dollar wurde so stark wie seit Monaten nicht mehr im Vergleich zur Landeswährung Real notiert. Aktien des Energiekonzerns Petrobras fielen um bis zu 20 Prozent, die Papiere der Banco do Brasil um 25 Prozent. In einem ungewöhnlichen Schritt teilte die Zentralbank mit, dass sie notfalls interveniere.

Die Erschütterungen sind diesmal politisch ausgelöst: Ton- und Filmaufnahmen setzen den brasilianischen Präsidenten unter Druck und könnten seine baldige Amtsenthebung oder seinen Rücktritt auslösen. Nach einem Bericht des Medienunternehmens Globo soll Präsident Temer unterstützt haben, dass der in Untersuchungshaft sitzende ehemalige Präsident des Abgeordnetenhauses, Eduardo Cunha, im Gefängnis mit Schmiergeld zum Schweigen angehalten wird. Das sollen Aufzeichnungen belegen, die ein Unternehmer von dem Gespräch aufgezeichnet hat. Während des Treffens habe er den Präsidenten darüber informiert, dass er den einsitzenden Politiker für sein Schweigen bezahle. Auch soll ein Vertrauter des Präsidenten gefilmt worden sein, wie er einen Rucksack mit Geld in Empfang nimmt für einen Dekret, das ein Unternehmen bevorteilte.

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