Keine 100 Tage sind es mehr, bis die Briten entscheiden, ob Großbritannien noch Teil der EU sein soll oder nicht. Die Umfragewerte zu dem am 23. Juni stattfindenden Referendum sind seit dem vergangenen Sommer relativ stabil und tendieren pro Europa. In Online-Umfragen hat die In-Kampagne, die für einen Verbleib in der EU wirbt, meist ein bis zwei Prozentpunkte Vorsprung, in Telefon-Umfragen deutlich mehr. Die Out-Kampagne, die einen Brexit favorisiert, dagegen hat bislang nirgendwo deutlich und konstant vorne gelegen.
Im Meinungskampf um den Ausgang des Referendums hat diese Woche der britische Industrieverband CBI die Kosten eines EU-Austritts in den kommenden 4 Jahren auf 100 Mrd. Pfund taxiert. Dies entspräche rund 5% der jährlichen britischen Wirtschaftsleistung und würde 950.000 Jobs gefährden. Die Option eines EU-Austritts bezeichnet der Industrieverband daher als einen schweren Schlag für Lebensstandard, Jobs und Wachstum auf der Insel. Nach dem Wahlausgang wird man wissen, ob sich die Briten davon überzeugen lassen oder ob gar die EU noch einen teuren Anreiz hat bieten müssen, um für einen Verbleib in der Gemeinschaft zu stimmen.
Im Vorfeld des Referendums hat die Bank of England (BoE) an ihrem geldpolitischen Kurs nicht gerüttelt. Sie beließ bei ihrer jüngsten Sitzung den Leitzins bei 0,50% und es ist auch nicht davon auszugehen, dass sich vor der Abstimmung daran etwas ändern wird. War zu Jahresbeginn noch eine Zinsanhebung für möglich gehalten worden, so werden jetzt sogar wieder Zinssenkungen in Erwägung gezogen. Aber noch ist es nicht soweit.
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