Dienstag, 09.08.2016 11:52 von Lars Erichsen | Aufrufe: 642

Pharmaaktien: So lösen sich 20 Mrd. US-Dollar in Luft auf!

Sicher denken Sie bei Aktien aus dem Pharmabereich an konservative Papiere mit gefestigten Zukunftsaussichten. Gesundheit hat schließlich immer Konjunktur, auch wenn andere Sektoren ihre zyklischen Tiefs durchlaufen. Dass aber auch Schwergewichte von einem Tag auf den anderen heftig durchgeschüttelt werden können, wie man es sonst nur von kleinen Nebenwerten kennt, zeigt die Aktie des US-Pharmariesen Bristol-Myers Squibb (BMS).

Auf einmal 20 Mrd. USD weniger wert

Was war passiert? Das Unternehmen forscht am Wirkstoff Opdivo zur Behandlung von Lungenkrebs. Ärzte und Wissenschaftler setzen große Hoffnungen in die Krebsimmuntherapie, die bessere Ergebnisse als die Standardtherapie erbringen soll. Am Freitag musste BMS jedoch einen Rückschlag vermelden. Eine große Studie zeigte nicht die erhofften Wirkungen. An der Börse ging es rund: Die BMS-Aktie verlor 16 Prozent und vernichtete dabei 20 Mrd. USD an Marktkapitalisierung. Geht das noch mit rechten Dingen zu oder sind jetzt auch Pharmaaktien zu Zockerpapieren verkommen? Nach dem Motto „des einen Leid, des anderen Freud“ stiegen gleichzeitig die Aktien der Konkurrenten Merck & Co., Roche, Astra-Zeneca und der deutschen Merck. Diese Firmen forschen ebenfalls in der Immuntherapie. Die Logik des Marktes ist einfach: BMS ist zwar zurückgeworfen worden, eines der anderen Unternehmen könnte aber mehr Erfolg haben.

Keine Witwen- und Waisenpapiere

Das Umsatzpotenzial für Opdivo wurde von Analysten auf 8 bis 10 Mrd. USD pro Jahr geschätzt. Für die deutsche Merck, die noch in diesem Jahr einen Zulassungsantrag für den Wirkstoff Avelumab stellen will, wäre ein Mitbewerber weniger da, mit dem der Kuchen geteilt werden müsste – zumindest vorerst. Sie sehen, ich verwende viele Konjunktive. Forschung ist immer mit großer Unsicherheit verbunden, Erfolg und Scheitern liegen nahe beieinander. Die Krebsimmuntherapie ist zwar ein gigantischer Zukunftsmarkt, aber ebenso hart umkämpft.

Fazit

Für die beteiligten Unternehmen und ihre Aktionäre eröffnen sich im Pharmamarkt große Chancen. Im Gegenzug müssen aber auch große Risiken, wie man jetzt bei BMS gesehen hat, in Kauf genommen werden. Als Anleger sollten Sie am besten nicht nur auf ein Pferd setzen, sondern verschiedene Pharmaaktien im Depot haben. Dadurch können Sie nicht nur Ihr Risiko streuen, sondern erhöhen auch die Chance von einer Kursrakete zu profitieren.

Erfolgreiche Investments,

Ihr Stefan Böhm

www.dax-strategie.de

 


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