Donnerstag, 19.04.2018 08:47 von Klaus Stopp | Aufrufe: 334

Euro-Bund-Future: Der Ausbruch aus dem Dreieck naht

Hatte man in der Vorwoche noch damit gerechnet, dass es im Falle einer Stabilisierung an den Aktienmärkten Umschichtungen von Bonds zu Equities geben würde, so mussten die Marktteilnehmer erkennen, dass nicht immer alles nach Plan läuft. Auf der Suche nach Erklärungen für die gleichzeitige Freundlichkeit bei diesen beiden Assetklassen war eine eindeutige Ursache nicht zu erkennen. Vielmehr handelt es sich um eine Ansammlung verschiedener Faktoren, die dazu beigetragen haben. So sind die Märkte aktuell nicht mehr als „faktgetrieben“, sondern eher als „zufallgetrieben“ zu bezeichnen. Die Sprunghaftigkeit insbesondere bei D.T., dem Unberechenbaren, der heute „hü“ und morgen „hott“ sagt, verunsichert immer mehr die Investoren. Aber auch die in der kommenden Woche stattfindende EZB-Ratssitzung wirft bereits ihre Schatten auf die Bondmärkte. Denn die Aussicht auf eine, wenn auch nochmals deutlich reduzierte, Verlängerung der Ankaufprogramme bis zum Jahresende, ist für manche Marktteilnehmer Anlass genug, nicht auf eine Trendwende zu setzen. Zu groß sind auch die wirtschaftlichen Risiken in den USA und der Europäischen Union infolge der immer noch zur Disposition stehenden Strafzölle sowie der Vielzahl an politischen Krisenherden.

Aktuell scheint sich die Rendite der 10-jährigen Bundesanleihen bei 0,50% festgebissen zu haben, aber das wird nicht für immer und ewig so bleiben. In solchen Situationen erinnert man sich gerne an die Charttechnik. Noch ist der Aufwärtstrend intakt, aber die bei ca. 159,60% befindliche Widerstandslinie konnte bisher nicht überwunden werden. In Kombination mit der unteren Begrenzungslinie des Aufwärtskanals ergibt sich ein Dreieck, aus dem der Euro-Bund-Future in den kommenden Tagen ausbrechen wird. Nach oben wäre anschließend ein Testen der psychologischen Marke bei 160% möglich, aber wahrscheinlicher wird ein Test der 158,40% sein. Denn es besteht immer noch die Hoffnung, dass die Krisenherde in Verhandlungen abgeschwächt werden können und man zu einem halbwegs vernünftigen Miteinander zurückkehrt. Aktuell notiert das Sorgenbarometer bei 158,95% und somit nahe der unteren Leitplanke der Aufwärtsbewegung bei 158,96%.

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Baader Bank AG
Klaus Stopp ist Head of Market Making Bonds bei der Baader Bank AG. Baader betreut an den Börsenplätzen Berlin, Frankfurt und München u.a. den Handel mit Anleihen und betreut Deutschlands führende Anleihen-Website Bondboard.
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