Lieber Leser,
am Mittwoch brach urplötzlich der Aktienkurs von Wirecard zusammen. Zeitweilig betrugen die Verluste 25 %. Ursache für den Crash war eine Studie eines eher unbekannten Analysehauses. Der Wirecard-Vorstand fährt nun juristische Geschütze auf, um sich gegen die in der Analyse erhobenen Vorwürfe zu wehren.
Analyse mit Geschmäckle
Zatarra Research hatte am Aktienmarkt eine Studie lanciert, die Wirecard Geldwäsche unterstellte und ein Kursziel von 0 Euro ausrief. Offensichtlich löste dieses Papier bei etlichen Anlegern Panik aus.
Doch die Angelegenheit hatte von Anfang an ein Geschmäckle. Denn niemand schien diese ominöse Firma Zatarra zu kennen. Und eine Recherche im Internet förderte nur eine arg dünne Homepage zutage. Die Analysen von Zatarra scheinen sich zudem auf eine einzige Firma zu beschränken: Wirecard.
Etwas faul im Staate Dänemark
Da ist etwas faul im Staate Dänemark, möchte ich Shakepeares Hamlet zitieren. Wie mir erging es auch einer Vielzahl anderer Marktbeobachter. Alsbald machten Spekulationen die Runde. Hatte ein Investor zu einem uralten Trick gegriffen, um sein Geschäft anzukurbeln? Streue schlechte Gerüchte und greife bei fallenden Kursen zu?
Oder handelte es sich um eine gezielte Short-Attacke auf Wirecard? Dies vermuteten die Kollegen von Börse ARD. Bei einer Short-Attacke wettet ein Investor massiv auf einen fallenden Aktienkurs. Bei jedem Euro, den die Aktie fällt, klimpert bei ihm die Kasse.
Könnte ein teurer Spaß werden
Wie auch immer: Diese wilde Wirecard-Rallye könnte den Verursacher noch teuer zu stehen kommen. Denn das Unternehmen meldete sich umgehend zu Wort und hat die Vorwürfe vehement bestritten. Zudem gab man bekannt, gegen den Urheber Zatarra bereits juristische Schritte eingeleitet zu haben. Sollte herauskommen, dass es hier Mauscheleien mit dem Ziel der Kursmanipulation gegeben hat, könnte dies für die Schuldigen unangenehme Folgen haben.
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Herzliche Grüße
Ihr Robert Sasse
