Mittwoch, 18.10.2017 11:40 von Sven Weisenhaus | Aufrufe: 296

Wie passen Kursentwicklung und Gewinnentwicklung zusammen?

Am vergangenen Freitag antwortete ich hier in der Börse-Intern auf eine Lesermail. Ergänzend dazu möchte ich heute einen interessanten Chart nachliefern. Passenderweise erhielt ich den Chart diesen Freitag von der Deutsche Asset Management. Er untermauert meine Aussage, dass an den Aktienmärkten derzeit keine Blasenbildung im Gange ist.

In dem besagten Chart ist zwar zu sehen, dass die Aktienkurse des S&P 500 aktuell über dem Niveau liegen, welches historisch mit den aktuellen Unternehmensgewinnen korrespondiert. Aber die Kurse liegen eben nur relativ moderat darüber.

S&P 500 vs. Gewinnentwicklung

(Grafikquelle: Deutsche Asset Management Investment GmbH)

So sind die Nachsteuergewinne in den USA seit 1945 um 7,5 % pro Jahr angestiegen, während der US-Aktienmarkt, repräsentiert durch den S&P 500, um 7,3 % pro Jahr gewachsen ist. Zuletzt vergrößerte sich dabei die Spanne zwischen Gewinn- und Kursentwicklung, da die Kurse schneller zunahmen als die Gewinne.

Dabei kann aber noch keine Rede von einer Blase sein. Dafür gab es in der Vergangenheit noch viel größere Diskrepanzen. Darum sollte auch ein schärferer Rücksetzer genügen, die Lücke zu schließen und die charttechnisch überkaufte Lage an den Märkten auszugleichen. Anschließend kann die Rally weitergehen.

Kurse sind weiter in der Lustlosigkeit gefangen

Aktuell wollen die Anleger ihre Aktien noch nicht verkaufen. Stattdessen geht die leichte Aufwärtstendenz der Aktienmärkte bei niedrigster Volatilität auch in der neuen Handelswoche weiter. Selbst das Überwinden der 13.000-Punkte-Marke im DAX führte nur zu einer weiteren lustlosen Seitwärtstendenz - und zwar einfach auf einem leicht höheren Niveau (siehe gelbe Rechtecke im Chart). Ein solches Kursverhalten konnten (oder mussten) wir in der jüngsten Vergangenheit schon mehrfach miterleben.

DAX - kurzfristige Seitwärtsbewegungen

Da die Kurse aber am Ende stets weiter nach oben tendierten, ist das Chartbild immer noch als bullish zu werten. Nicht zuletzt, weil die US-Indizes seit ihrem Tief vom 25. September (siehe vertikale Linie im folgenden Chart) stets weiter dazugewannen. Wobei dies jedoch nur in minimalen Trippelschritten erfolgte.

Kursentwicklung der US-Indizes

Entsprechend einfach ist die Lage für diejenigen, die bereits investiert sein. Sie können an ihrer Long-Position festhalten und ihre Stopps nachziehen, bis klar bearishe Signale zu sehen sind.

Jetzt noch Mitgehen oder doch schon Short?

Für die Anleger, die noch nicht investiert sind, bleibt die Frage offen, ob genau jetzt der richtige Zeitpunkt ist, in den Markt einzusteigen. Am Ende könnten die Kursgewinne, die über viele Tage hinweg mühsam erkämpft wurden, innerhalb nur eines Tages (mehr als) ausgelöscht werden. Es sollte also mit passender Vorsicht vorgegangen werden. Eine Hilfestellung bieten dabei unsere diversen Börsendienste. Wirklich Abstand nehmen sollte man aber derzeit von Short-Trades. Wenn überhaupt sollten diese sehr überlegt und mit geringem Risiko (also mit kleinen Positionen) eingegangen werden.

Fazit

Die Aufwärtsbewegungen an den Aktienmärkten steht grundsätzlich mit den fundamentalen Entwicklungen überein und stehen im Einklang miteinander. In letzter Zeit sind die Kurse aber doch etwas zu stark gestiegen, ohne dass wir bereinigende Rücksetzern gesehen haben. Es ist daher besonders ratsam, sich ganz genau zu überlegen, jetzt noch einzusteigen oder besser auf einen Rücksetzer zu warten.


Ich wünsche Ihnen viel Erfolg bei Ihrer Geldanlage
Ihr
Sven Weisenhaus

(Quelle: www.stockstreet.de)


Über den Autor

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Stockstreet GmbH
Sven Weisenhaus ist Trader und Börsenanalyst. Seine Erfahrungen und Analysen zu den Themen Geldanlage, Börse und Finanzen veröffentlicht er als Redakteur in verschiedenen Publikationen. Er schrieb z.B. über mehrere Jahre einen auf die Elliott-Wellen-Theorie spezialisierten Börsendienst. Seit 2012 veröffentlicht er als Chefanalyst und inzwischen Geschäftsführer einen renommierten Börsennewsletter. Seit einigen Jahren gehört er zum Team von Stockstreet.de und schreibt dort unter anderem die Analysen des „Target-Trend-Spezial“ - einem börsentäglichen Dienst, der unter anderem den DAX nach der Target-Trend-Methode analysiert. Sven Weisenhaus hat auch die Redaktion des bekannten Newsletters "Börse-Intern" übernommen. Für mehr Information: https://www.stockstreet.de/
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