Dienstag, 17.10.2017 11:12 von Martin Kronberg | Aufrufe: 618

Uniper nach Abspaltung von E.ON

Die Uniper Aktie ist seit der Abspaltung von der Mutter E.ON eine Erfolgsgeschichte an der Börse. Kurz nach der Abspaltung gab es nur einen kurzen Ausflug unter 10 Euro. Das Tief wurde bei 9,80 Euro markiert. Seit diesem Tag kennt die Aktie von Uniper nur eine Richtung: Aufwärts!


Neuer Erfolg in alten Kleidern?


Auf der Homepage von Uniper kann man folgendes lesen:

Das Portfolio von Uniper besteht aus großtechnischen Stromerzeugungsanlagen und dem effektiven Management globaler und regionaler Energieversorgungsaktivitäten.

Unsere frühere Konzernmutter E.ON wird sich auf die neue Energiewelt und damit auf erneuerbare Energien, Verteilnetze und Kundenlösungen konzentrieren.

Beide Welten erfordern ihr jeweils eigenes Geschäftsmodell und unterschiedliche Fähigkeiten.

Beide Welten bringen Chancen und Herausforderungen mit sich.

Beide Welten werden gebraucht, um unseren Energiebedarf in den nächsten Jahrzehnten zu decken.

Quelle

Während sich der Mutterkonzern neu erfinden möchte, steckt in Uniper also das „alte Geschäft“ der E.ON SE. Mit diesem Hintergrund stellt sich mir die Frage: Was schiebt den Aktienkurs so an? Ein Blick auf die Charts.


Aktie im Chartcheck

Der Chart zeigt seit der Abspaltung kaum Struktur. Der Aktienkurs läuft wie an der Schnur gezogen aufwärts und erstaunt damit nicht nur mich.

Aktuell befindet sich die Aktie im Bereich zwischen 24 und 25 Euro. Und genau aus diesem Grund taucht eine Frage auf.


Weiteres Potenzial?

Der Versorger Fortum hat mit E.ON eine Vereinbarung getroffen, wonach ein Paket von 47 Prozent zu einem Preis von 22 Euro je Aktie Anfang 2018 übernommen werden soll. Im Prinzip stellt das kein Problem dar, denn E.ON SE könnte theoretisch noch von dieser Vereinbarung zurücktreten. Immerhin notiert die Aktie ein schönes Stück über 22 Euro. Allerdings wurde in dieser Vereinbarung eine Break-Up Fee in Höhe von 752 Millionen Euro vereinbart. Der aktuelle Aktienkurs der Uniper Aktie ist für E.ON also ein echter Schlag ins Gesicht. Die Aktionäre an der Börse sind demnach deutlich optimistischer für die Zukunft Unipers, als es die Konzernlenker der E.ON SE zuletzt waren. Daher bleibt aus meiner Sicht die Frage, ob diese Entwicklung der Uniper Aktie so richtig sein kann. Diese Frage wird uns nur die Zeit beantworten können und wird maßgeblich von den Plänen von Fortum abhängen.


Mein Fazit

Die Uniper Aktie profitiert aktuell scheinbar von einer Menge Fantasie. Diese ist auch nicht ganz unangebracht - auch wenn Fortum zuletzt sagte, dass man das Angebot von 22 Euro je Aktie nicht erhöhen würde. Immerhin könnte am Ende ein möglicher Bieterwettstreit um Uniper die Aktie weiter anfachen. Sollte es dazu kommen, steht allerdings ebenfalls schon der Verlierer um diesen Wettstreit fest – E.ON SE.

Durch die extrem hohe Break-Up Fee von 752 Millionen Euro, würde E.ON in jedem Falle zur Kasse gebeten werden, sollte am Horizont ein weiterer Interessent auftauchen. Der Aktienkurs der Uniper müsste schon deutlich weiter steigen, um diesen Effekt für E.ON am Ende erträglich werden zu lassen. Ein Gewinner dieses Prozesses wäre Fortum. Immerhin könnte man eventuell 752 Millionen Euro vereinnahmen ohne die gemeinhin bekannten Risiken einer möglichen Übernahme tragen zu müssen. In diesem Sinne wird es rund um Uniper wohl noch sehr spannend, gerade für den Fall, dass der Kurs der Aktie noch deutlich über 22 Euro steigt.


Viel Erfolg wünschen Ihr deepinsidehps und Martin Kronberg


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Martin Kronberg ist Chefredakteur von Trading-Treff.de. Das Portal stellt Erfahrungen von Tradern und deren Wissenstransfer in den Vordergrund. Kritische und an der Basis der Finanzmärkte recherchierte Artikel, Setups und Hintergrundwissen zum Trading werden erarbeitet und mit Erfahrungsbausteinen angereichert. So lernen Sie als Leser nicht nur die Marktzusammenhänge kennen, sondern vertiefen im Idealfall auch Ihr Wissen zu Handelsinstrumenten, Finanzprodukten oder der Börse allgemein.
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