Sonntag, 21.01.2018 18:39 von Rudolf Markus Schug | Aufrufe: 395

US-Ausblick: Kann man vom Shutdown mit starken Trades profitieren?

Die Haushaltssperre in den USA ist Freitagnacht eingetreten. Demokraten und Republikaner schoben sich gegenseitig die Schuld zu und es wurde von einem „Trump-Shutdown“ gesprochen. Dank der Steuersenkungen durch Trump muss nun die Schuldenobergrenze angehoben werden und es wird sich zeigen, ob es bis Montagvormittag noch eine Einigung geben kann. Einige Parlamentarier hatten Freitagnacht die Hoffnung noch nicht aufgegeben, dass der Stillstand noch vor Börsenstart wieder aufgehoben werden könnte. Das ist zwar alles Spekulation, man sollte sich aber darauf vorbereiten. Ein Shutdown ist zwar in den USA in den letzten Jahrzehnten keine Seltenheit und zuletzt gab es auch unter Obama im Jahr 2013 eine Haushaltssperre. Die Schließung der Behörden und anderer staatlicher Stellen dauerte zuletzt 16 Tage und der längste Shutdown in den letzten 30 Jahren war um den Jahreswechsel 1995/1996, als man die Dienststellen 21 Tage schließen musste. 

 

Droht der „Shutdown“ jetzt auch in den US-Indizes?

 

Die Reaktionen der Märkte waren bei einer Haushaltssperre in den USA bisher sehr unterschiedlich. Wir haben eine Untersuchung über das Verhalten des S&P 500 seit Mitte der 70er Jahre gefunden, die von „marketwatch“ veröffentlicht wurde. Bei insgesamt 18 Shutdowns in dieser Zeit verlor der S&P 500 durchschnittlich 0,6%. Der stärkste Verlust wurde 1979 mit einem Minus von 4.4% verzeichnet und bei etwa einem Drittel der Shutdown-Phasen war der Verlust etwa 2%. Es gab aber auch Haushaltssperren in den USA, in denen die Märkte zugelegt hatten. Der stärkste Zuwachs konnte 2013 notiert werden, als der S&P 500 etwa 3,1% gewann. Die Dauer der Shutdown-Phasen war sehr unterschiedlich, denn die Bandbreite reicht von nur einem Tag bis zu 21 Tagen. Es ist also nicht eindeutig zu prognostizieren, wie sich der Shutdown auf die US-Indizes auswirkt.

 

Wie kann man sich auf den Shutdown vorbereiten?

 

Nach den starken Börsengewinnen in den letzten Monaten wäre eine Korrektur (auch ohne die Haushaltssperre) ein Normalfall. Wenn sich der Dow Jones, Nasdaq 100 und S&P 500 nicht von diesem politischen Desaster beeindrucken lassen, wäre das nach unserer Meinung allerdings eine Überraschung. Wir gehen nicht davon aus, dass es einen wirklichen Crash geben könnte, aber wenn die Märkte verschnupft mit einer kleinen Korrektur reagieren würden, wäre das nur normal. Die USA finanzieren sich zu großen Teilen in China. Dieses könnte ein Problem werden, wenn die Chinesen den Ankauf von US-Anleihen reduzieren und die US-Ratings vielleicht sogar abgestuft werden. In diesem Fall wäre das für die USA nicht nur ein „kleiner Schnupfen“, sondern mindestens eine starke Grippe, die zur Lungenentzündung werden könnte. Ob der Wille zur Einigung vorhanden ist, wird man sicher zum Wochenstart sehen. Wir hatten in unseren Marktberichten am Wochenende schon mehrfach darauf hingewiesen die Stoppkurse ständig eng nachzuziehen, was jetzt sicher mindestens angesagt ist. Vielleicht kann man aber bei einer Korrektur an den US-Börsen davon auch profitieren.

 

Wer einen spekulativen „Short-Trade“ auf die US-Indizes wagen will, sollte es sich auf jeden Fall am Montagfrüh schon überlegen und handeln, denn die Hebel-Zertifikate werden die mögliche Entwicklung sehr schnell einpreisen. Man kann sich zwar schon im vorbörslichen Handel umsehen, aber die Entwicklung ist daraus nicht immer sicher abzulesen. Wer kein „Zocker-Gen“ in sich trägt und dazu keinen Mut hat, sollte bis zum Börsenstart in den USA abwarten. 


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