Die lateinamerikanischen Währungen zeigten in den letzten Monaten mit die schwächste Performance. Der Brasilianische Real stürzte gegenüber dem US-Dollar im dritten Quartal um mehr als 22 Prozent ab, der Mexikanische Peso verlor immerhin über sieben Prozent. Der Grund dafür liegt vor allem im fortgesetzten Verfall der Rohstoffpreise, denn Lateinamerika exportiert vor allem Rohstoffe. Daneben wirkt sich auch die erwartete Zinserhöhung in den USA und der damit verbundene Aufwertungsdruck auf den US-Dollar negativ aus. Die lateinamerikanischen Staaten sind stärker in US-Dollar verschuldet als andere Schwellenländer.
Mexiko hat Probleme, steht im Vergleich zu Brasilien aber gut da
Entscheidend für die Wechselkurse von Real, Peso & Co. ist aber die Entwicklung von Weltkonjunktur, Rohstoffnachfrage und -preisen. Für Mexiko spielt das Rohöl in Bezug auf Exporte und Staatseinnahmen immer noch eine große Rolle. Der Ölpreisverfall trifft die Konjunktur in einer etwas labilen Lage. Die Exporte in die USA (80 Prozent der gesamten Ausfuhren) entwickeln sich trotz der dortigen Konjunkturerholung eher bescheiden. Immerhin wächst die Wirtschaft (2015 etwa +2 Prozent) und es entstehen Arbeitsplätze, während z.B. Brasilien in einer Rezession steckt. Ebenfalls positiv: Die Inflation befindet sich auf einem historisch niedrigen Niveau (2,6 Prozent). Das gibt der Notenbank die Möglichkeit, den Leitzins auf dem Rekordtief von 3 Prozent zu belassen, um die Konjunktur zu stützen. Die größte Sorge der Geldpolitiker ist derzeit der Abwertungsdruck auf den Peso. Da sie den Leitzins nicht anheben wollen, greifen sie zu direkten Interventionen, sprich dem Verkauf von US-Dollar, um den Peso zu stabilisieren.
Gegenbewegung beim Peso
Die Verschiebung der Zinserhöhung durch die US-Notenbank im September sorgte für Erleichterung in den Schwellenländern, die in US-Dollar verschuldet sind. Dem Mexikanischen Peso verhalf dies in den letzten Wochen zu einer Gegenbewegung im Abwertungstrend. Ab Mitte Juli war EUR/MXN nach oben geschossen. Dabei durchbrach der Wechselkurs auch den wichtigen Widerstand bei 18,60 MXN, der nun als Unterstützung fungiert. Bei einem Fall unter diese Marke kann EUR/MXN wieder dauerhaft in die Seitwärtsrange der letzten Jahre zwischen 16,00 und 18,50 MXN zurückkehren.
Fazit
Mexiko hat Probleme, aber die Wirtschaft steht im Vergleich z.B. zu Brasilien immer noch gut da und die Finanzstabilität des Landes ist nicht gefährdet. Sollten sich der Ölpreis wieder etwas erholen und der Aufschwung in den USA weitergehen, dann wird das dem Peso Auftrieb geben. Anleger und Trader sollten im Wechselkurs EUR/MXN die Unterstützung bei 18,60 MXN im Blick behalten: Bei einem Fall unter diese Marke setzt sich die Gegenbewegung fort.
Erfolgreiche Devisen-Trades wünscht
Ihre
Devisen-Trader Redaktion