Mittwoch, 04.04.2018 13:25 von Sven Weisenhaus | Aufrufe: 342

Erste zarte Ansätze für einen starken April

Als die Aktienkurse in der vergangenen Woche wieder nach oben drehten, wurde dafür eine Entspannung im Handelskonflikt verantwortlich gemacht. Und die vorgestrigen Kursverluste an den US-Börsen sind laut Medienberichten auch deshalb entstanden, weil der Handelskonflikt zwischen den USA und China „eskaliert“. Denn China hat eineinhalb Wochen nach Inkrafttreten der US-Zölle auf Stahl und Aluminium 128 US-Produkte mit Zöllen zwischen 15 und 25 % belegt.

Klingt das plausibel? In dieser verkürzten Form scheinbar schon. Doch China hatte schon längst angekündigt, Gegenmaßnahmen im Umfang von 3 Milliarden Dollar zu beschließen (siehe auch Börse-Intern vom 23. März). Dies ist nun mit den 128 US-Produkten geschehen. Und an den Börsen wurde das bereits eingepreist.

Mit anderen Worten: Egal ob die Kurse steigen oder fallen - aktuell wird dies immer mit dem Handelsstreit begründet. Kurse machen Nachrichten. Lassen Sie sich davon nicht verunsichern oder beeinflussen. Die Aktienkurse in DAX & Co. befinden sich weiterhin in ihren Seitwärtstendenzen. Da ist es völlig normal, dass die Kurse mal steigen und mal fallen.

Prominente Internetaktien unter Druck

Dass sie vorgestern gefallen sind, führe ich allerdings eher auf den anhaltenden Druck auf prominente Firmen aus dem Internet- und Technologiesektor zurück. Insbesondere Tesla, Intel und Amazon sind in dieser Hinsicht zu nennen. Amazon wurde zum Beispiel durch Aussagen Donald Trumps belastet, wonach der Handelskonzern zu wenig Steuern zahle und die amerikanische Post ausnutze. Nach dem Datenskandal um Facebook riecht es mehr und mehr nach stärkerer Regulierung oder höheren Steuern für global agierende Internetfirmen, was natürlich dort zu höheren Kosten und niedrigeren Gewinnen führt (siehe auch Börse-Intern vom 27. März).

Das dürfte auch erklären, warum sich der DAX mit dem heutigen Handelsbeginn wesentlich weniger belastet zeigte und seine vorbörslichen Kursgewinne nicht vollständig abgeben musste. Denn DAX-Aktien haben relativ wenig mit den Problemen der Tech-Schwergewichte aus den USA zu tun.

Neues Quartal, neues Spiel

Und außerdem haben wir es seit dem Osterwochenende mit einem neuen Quartal zu tun. Ähnlich wie nach dem Hexensabbat kommt es auch beim Quartalswechsel häufig zu einer Art Neustart an den Märkten (siehe auch Börse-Intern vom 28. März). Dazu zähle ich auch die ab 1. April weiter reduzierte Reinvestitionsaktivität der US-Notenbank (siehe Börse-Intern vom 22. März).

Die nötigen Informationen für die aktuelle Marktphase

Ich habe Ihnen damit einige Argumente geliefert, die das aktuelle Kursgeschehen an den Börsen wesentlich besser erklären als der angeblich eskalierende Handelskrieg. Diese Argumente sind Ihnen aber längst bekannt (siehe Verlinkungen). Sie verfügen also bereits über die nötigen Informationen, die aktuell für das Agieren an den Börsen entscheidend sind. Was noch fehlt, ist die aktuelle Charttechnik.

Erste Signale für einen starken April

Und hier fällt heute auf, dass sich der DAX relativ stabil halten konnte und er einen Teil der anfänglichen Verluste auch schon wieder aufgeholt hat. Auch die US-Indizes können heute einen Teil ihrer gestrigen Verluste wieder wettmachen. Das ist vor dem Hintergrund der saisonalen Erwartungen ein guter Anfang für einen insgesamt stabilen oder gar starken April. Aber es bedarf noch einer Bestätigung. Denn abgesehen von diesen ersten zarten Ansätzen gibt es noch keine neuen charttechnischen Signale.

Eine solche Bestätigung könnte im DAX (siehe folgender Chart) ein Ausbruch über die obere Linie eines aktuellen Abwärtstrendkanals (rot) sein.

DAX - Target-Trend-Analyse

Auf dem Weg dahin ist die Mittellinie bei 12.235 Punkten aber auch noch als möglicher Widerstand zu beachten. Ein dynamischer Anstieg über diese beiden Hürden könnte der Startschuss für eine Zwischenrally im April sein.

Warten wir aber noch die bestätigenden Signale ab. Und wenn die gestrigen Tagestiefs unterschritten werden, muss man wohl noch eine Weile auf steigende Kurse warten.

Ich wünsche Ihnen viel Erfolg bei Ihrer Geldanlage

Ihr
Sven Weisenhaus

(Quelle: www.stockstreet.de)


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Stockstreet GmbH
Sven Weisenhaus ist Trader und Börsenanalyst. Seine Erfahrungen und Analysen zu den Themen Geldanlage, Börse und Finanzen veröffentlicht er als Redakteur in verschiedenen Publikationen. Er schrieb z.B. über mehrere Jahre einen auf die Elliott-Wellen-Theorie spezialisierten Börsendienst. Seit 2012 veröffentlicht er als Chefanalyst und inzwischen Geschäftsführer einen renommierten Börsennewsletter. Seit einigen Jahren gehört er zum Team von Stockstreet.de und schreibt dort unter anderem die Analysen des „Target-Trend-Spezial“ - einem börsentäglichen Dienst, der unter anderem den DAX nach der Target-Trend-Methode analysiert. Sven Weisenhaus hat auch die Redaktion des bekannten Newsletters "Börse-Intern" übernommen. Für mehr Information: https://www.stockstreet.de/
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