Freitag, 03.02.2017 08:08 von Benedikt Wachsmann | Aufrufe: 1675

Edelmetalle wieder auf der Gewinnerseite!

Gold und Silber konnten in der vergangenen Handelswoche die Korrektur ad acta legen und neue Zwischenhochs etablieren. Dabei profitierten die Edelmetalle auch von einem weiterhin schwächeren US-Dollar. Auch am gestrigen Handelstag wurde der Anstieg fortgesetzt, nachdem die amerikanische Zentralbank FED den Leitzins unverändert in einer Spanne zwischen 0,5 und 0,75 Prozent beließ. Dabei lässt der Ausblick offen, ob das FED tatsächlich die drei geplanten Zinsanhebungen umsetzt oder ob der Markt mit den zwei eingepreisten Zinsanhebungen in 2017 nicht doch richtig liegen könnte. Derzeit geht der Konsens erst von einer weiteren Zinsanhebung im Juni aus.


Marktsituation Gold – 03. Feburaur 2017

Der US-Dollar reagiert auf den Zinsentscheid kaum und der US-Dollar Index notiert weiterhin auf einem vergleichsweise schwachen Niveau. Für das gelbe Edelmetall stellt dies daher ein positiveres Umfeld dar als noch im vergangenen Dezember/Januar. Hinzu kommt, dass der Anstieg bei den 10jährigen US-Staatsanleihen zunächst eine Verschnaufpause eingelegt hat. Auch dies kommt Gold entgegen, da das gelbe Edelmetall lediglich eine Rendite über die Wertsteigerung erzielt.


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Mit dem gestrigen Kursanstieg auf 1.223,- USD je Feinunze erreichte Gold ein neues Zweieinhalbmonatshoch und konnte damit auch den Widerstand bei 1.220,- USD bullish aushebeln. Gleichzeitig wurde auch die 100er-EMA (gelb gestrichelt) mit dem gestrigen Anstieg überwunden, wodurch sich ein weiteres Kaufsignal ergibt.


Damit ist aus technischer Sicht der Weg bis an die 200er-EMA (blau gestrichelt) und im Anschluss an die übergeordnete Abwärtstrendlinie frei. Bevor die schwarz gestrichelte Trendlinie allerdings ins Visier genommen wird, scheint eine weitere Konsolidierungsphase nötig.


Fundamental sollte die Entwicklung des US-Dollar aber weiterhin Beachtung finden. Sollte der Greenback wieder an Stärke gewinnen und seine übergeordnete Aufwärtsbewegung fortsetzen, dürfte es Gold zunehmend schwerer haben die Kursziele auf der Oberseite zu erreichen. Allerdings ist unter Donald Trump auch ein gewisses Potenzial für global politische Krisen gegeben. In diesem Fall wäre Gold als sicherer Hafen auch unabhängig von der US-Dollar Entwicklung gefragt. Hier muss aber zunächst die weitere Entwicklung abgewartet werden bevor man ein detaillierteres Bild für die Zukunft zeichnen kann.

 

 Unterstützungen und Widerstände Gold:

 

Unterstützungen

Widerstände

1.213,- USD

1.225,- USD

1.211,- USD

1.231,- USD

1.209,- USD

1.233,- USD

1.197,- USD

1.241,- USD

1.193,- USD

1.250,- USD

 Marktsituation Silber – 03. Februar 2017

Bei Silber zeichnet sich nach wie vor ein klareres Chartbild ab. Auch hier wurde durch die Anstiege der letzten Tage ein deutliches bullishes Signal geliefert.


Mit dem Widerstandsbereich zwischen 17,00 USD und 17,30 USD wurde eine Clusterzone überwunden, die durch eine Vielzahl von technischen Widerständen besonders ins Auge gefallen ist. In diesem Bereich notierten neben der 100er-EMA und der 200er-EMA auch das Korrekturhoch aus Dezember 2016 und das Zwischentief aus Oktober 2016.


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Im Vergleich zu Gold hat der kleine Bruder Silber damit auch die übergeordnete Abwärtstrendlinie ins Visier genommen. Hier werden die kommenden Tage zeigen, ob Silber auch diesen Widerstand bullish aushebeln kann, oder ob sich dort eine bearishe Reaktion abzeichnet. Anleger sollten hier zumindest auf Umkehrformationen und Gewinnmitnahmen achten.


Bei einer Pullbackbewegung auf den o.a. vorherigen Widerstandsbereich ergeben sich dann neue Einstiegsgelegenheiten auf der Longseite. Ein dynamischer Bruch der Abwärtstrendlinie stellt ebenfalls ein bullishes Kaufsignal dar.Unterstützungen und Widerstände Silber:

 

Unterstützungen

Widerstände

17,35 USD

17,73 USD

17,23 USD

18,00 USD

16,93 USD

18,37 USD

16,64 USD

18,83 USD

16,24 USD

19,00 USD

 Ausblick für Gold:

 

Im untergeordneten Stundenchart wird deutlich, dass Gold im gestrigen Tagesverlauf die 100er-EMA nicht verteidigen konnte und wieder unter diese Marke zurückfiel. Der kurzfristige Aufwärtstrend ist allerdings nach wie vor intakt, da das gelbe Edelmetall weiterhin über der Trendlinie (schwarz) sowie der 50er-EMA und 20er-EMA notiert. Erst unterhalb von 1.197,- USD erhöht sich das Risiko für weitere Rücksetzer. Unter Umständen stünde dann ein Test des Januar-Tiefs bei 1.180,- USD auf der Agenda.


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Sofern das gestrige Tageshoch bei 1.225,- USD wieder überschritten wird, steht im Anschluss direkt der Test der 200er-EMA an.

 Ausblick für Silber:

 

Auch bei Silber wird deutlich, dass die Notierungen zum Handelsschluss wieder unter Druck gerieten. Aufgrund des übergeordneten Tests der langfristigen Abwärtstrendlinie konnte eine bearishe Reaktion auf diesem Kursniveau allerdings erwartet werden.


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Aufgrund des intakten bullishen Momentums kommt bei Silber aktuell ein Rücklauf an die 100er-EMA und 200er-EMA in Betracht. Auch ein Test der 50er-EMA würde das Chartbild noch nicht allzu sehr eintrüben. Hierbei sollten Anleger die Unterstützung bei 16,64 USD im Auge behalten. Fällt Silber unter diese Unterstützung zurück besteht weiteres Abwärtspotenzial.

 

 Gold/ Silber Ratio:

Das Gold/Silber Ratio liegt anhand der derzeitigen Kursniveaus bei 69,10 und hat damit in der vergangenen Handelswoche wieder deutlich abgegeben (70,50 zuvor). Dennoch liegt anhand des  Gold/Silber Ratio weiterhin eine Überbewertung zu Gunsten von Gold vor, da das Gold Silber Ratio weiterhin über dem historischen Durchschnittswert notiert.



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Im Durchschnitt lag die Ratio in den vergangenen 60 Jahren bei 57,6 mit einer Standardabweichung von 17,3. Am 01. März diesen Jahres notierte die Ratio noch bei 83 Punkten und damit 3 Punkte über dem historischen Wendepunkt von 80. Aufgrund des Gold/Silber Ratio besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit dafür, dass die relative Stärke von Silber aus den vergangenen Wochen beibehalten wird.

 Platin und Palladium:

Platin und Palladium haben im vergangenen Monat ordentlich zugelegt. Der Platinpreis kletterte um 10,3 Prozent nach oben und notiert mit einem Kurs von 1.004 US-Dollar pro Feinunze wieder über der psychologisch wichtigen Marke von 1.000 US-Dollar pro Feinunze.


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Dabei wurden auch die exponentiellen Durchschnittslinien überwunden. Zuletzt wurde die 200er-EMA bei 986,- USD bullish getriggert und somit ein neues Kaufsignal generiert. Damit rückt nun der Widerstand bei 1.023,- USD auf die Agenda. Auf diesem Kursniveau befindet sich das Zwischenhoch vom 09. November des vergangenen Jahres. Ein Rücksetzer an die 200er-EMA (Pullbackbewegung) könnte auch hier für weitere Einstiege auf der Longseite genutzt werden. Wichtig ist hierbei aber zunächst entsprechende Kursreaktionen an der 200er-EMA abzuwarten. Oberhalb des Widerstandes bei 1.023,- USD ergibt sich dann weiteres Aufwärtspotenzial auf der Oberseite, sodass Anleger hier auf einen nachhaltigen bullishen Ausbruch achten sollten.


Palladium legte im Januar 11,0 Prozent zu und setzte seinen volatilen Aufwärtstrend fort. Dabei konnte sich Palladium, wie in der vergangenen Handelswoche angesprochen, an der 50er-EMA (rot gestrichelt) stabilisieren und von dort eine neue Aufwärtsbewegung starten. Diese Aufwärtsbewegung führte das Industriemetall am gestrigen Handelstag bis auf 770,- USD je Feinunze. Damit bleibt der übergeordnete Widerstand bei 795,- USD weiterhin das primäre Kursziel auf der Oberseite. Sofern dieser Widerstand überwunden werden kann, würde der Widerstand bei 830,- USD als neues Kursziel definiert werden. Hierfür benötigt es aber einen nachhaltigen Ausbruch über 795,- USD.


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Auf der Unterseite stellt das Vorwochentief bei 712,- USD die nächste wichtige Unterstützung dar. Sollte dieser Bereich nicht verteidigt werden, stünde im Anschluss ein Test der 100er-EMA und der 200er-EMA auf der Agenda.

 

 

 

 

Alle Wirtschafsdaten und Handelstermine finden Sie in unserem Wirtschaftskalender.

 


Über den Autor

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Benedikt Wachsmann arbeitet als Chartanalyst für RoboForex.de und veröffentlicht jede Woche sehr anschauliche Einschätzungen der aktuell beliebtesten Märkte.
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