Mittwoch, 12.04.2017 13:54 von Jens Chrzanowski | Aufrufe: 277

EUR/USD-Analyse: Geopolitische Risiken geben die Richtung vor

Das Währungspaar beendete die letzten beiden Tage im Plus. Dennoch leidet die Gemeinschaftswährung aktuell massiv unter mehreren geopolitischen Einflussfaktoren: den Wahlen in Frankreich, dem Referendum in der Türkei und Russlands Außenpolitik. Zur gleichen Zeit schwankt der US-Dollar zwischen Gewinnen aufgrund der geopolitischen Situation im Nahen Osten und Verlusten wegen innenpolitischer Schwächen in den USA. Allmählich macht sich Unsicherheit bemerkbar. Mittelfristig halten wir auf unserer Prognose einer Seitwärtsbewegung.

 

Nun kommen wir zu unserer Technischen Analyse:

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Rückblick

 

Der EUR/USD bewegte sich zu Beginn unseres Betrachtungszeitraums, dem Mittwoch der letzten Handelswoche, im Bereich der 1,0675/1,0670. Er notierte damit unter dem Niveau fünf Handelstage zuvor. Am Mittwoch der letzten Handelswoche setzte das Währungspaar etwas zurück, konnte sich aber bei 1,0630 stabilisieren und leicht erholen. Diese Erholung währte jedoch nicht lange. Bereits am Donnerstag wurde das Tief von Mittwoch angetestet und leicht unterschritten. Der EUR/USD konnte sich zwar erneut kurz erholen, schaffte es allerdings nicht mehr zur Abbruchstelle und gab im Anschluss weiter nach. Am Freitag kam es zwar im Zuge der Bekanntgabe der US-Arbeitsmarktdaten zu einem kleineren Spike, dieser wurde allerdings sofort wieder abverkauft, anschließend gab der EUR/USD weiter nach. Bis zum Wochenschluss rutschte er unter die 1,0600 und ging bei 1,0588 aus dem Handel. Am Montag lief der EUR/USD in einer engen Box seitwärts, ohne jedoch wesentlich über die 1,0600 zu kommen. Diesen Sprung schaffte er dann am Dienstag und konnte bis 1,0630 laufen. Hier setzten dann erneute Gewinnmitnahmen ein, der EUR/USD konnte sich jedoch über der 1,0600 stabilisieren.

 

Das Hoch im Betrachtungszeitraum lag deutlich unter dem der Vorperiode, ebenso das Tief. Es hat den Anschein, dass der Ausbruch über die 1,0800 als Fehlausbruch zu interpretieren ist. Der EUR/USD ist in den vergangenen Handelstagen weiter abgerutscht, konnte sich aber seit Wochenbeginn stabilisieren und leicht erholen. Insgesamt ist das Ganze baerish zu interpretieren. Die fehlende Dynamik ist ein weiterer Negativpunkt. In den vergangenen fünf Handelstagen hat der EUR/USD gerade einmal Range von 133 Pips abgebildet – das ist vergleichsweise wenig. Nur am Dienstag kam etwas Kaufstimmung auf, aber auch diese hielt sich in Grenzen.

 

Wochenhoch*:            1,0689             Vorwoche 1,0813

Wochentief*:               1,0568             Vorwoche 1, 0634

Wochen-Range*:        131 Pips         Vorwoche 179 Pips

 

*Betrachtungszeitraum 05.04.2017 bis 11.04.2017

 

 

Wie könnte es weitergehen?

 

Euro-WS: 1,0626/74....1,0717/90....1,0847.....1,0902/40/70....1,1055....1,1158....1,1207

Euro US:         1,0570/47/05.....1,0457/30....1,0392/51

 

Weitere Widerstände/Unterstützungen können dem Chart entnommen werden

 

Box-Bereich:                          1,1524 bis 1,0223

Tagesschlusskurs-Marken:   1,0852 und 1,0509

Intraday-Marken:                   1,0707 und 1,0551

Range:                                   1,2355 bis 0,9631

 

 

Euro-Chart

 

Der EUR/USD hat sich in den letzten Handelswochen an die Oberkante seines Kanals schieben können, hat diesen erreicht, leicht überschritten und ist dort wieder abgeprallt. Die Konsequenz dieses Abpralls waren die Rücksetzer der letzten beiden Handelswochen. Der EUR/USD hat im Rahmen der Rücksetzer leider auch die 1,0640/30 unterschritten, was baerisher Natur ist. Er konnte sich zwar bei 1,0570 stabilisieren und erholen, dennoch sollte jetzt der Bereich bei 1,0570/1,0590 nicht mehr unterschritten werden – schon gar nicht auf Tagesbasis. Gelingt es dem EUR/USD, sich von der 1,0620/30 zu lösen, besteht das Potenzial, die 1,0800 erneut anzulaufen. Wir erwarten aber nicht, dass es in den kommenden Handelstagen dauerhaft zu Notierungen oberhalb dieser Marke kommt. Sollte der EUR/USD auf Tagesbasis unter die 1,0570 rutschen und dies am Folgetag bestätigen, wären die Jahrestiefs die nächsten übergeordneten relevanten Anlaufmarken. Die Abgabedynamik könnte dann durchaus ausgeprägt sein. Ob der EUR/USD sich dann im Bereich der 1,0350/30 erneut stabilisieren und erholen kann, bleibt abzuwarten. Wir gehen nach wie vor davon aus, dass sich mittelfristig die Parität einstellen kann.

 

Langsam kehrt in den USA Realismus ein, was die Wahlversprechen des US-Präsidenten angeht. Nachdem die geänderte Version von Trumpcare gar nicht erst zur Abstimmung kam, geht es jetzt um das nächste geplante Megaprojekt: Steuerreform und Importzölle. Bereits im Februar wurde von "phänomenalen Nachrichten" gesprochen, getan hat sich bisher nichts. So wie zu hören ist, wird das auch im zweite Quartal wahrscheinlich nicht der Fall sein. Positiv sind die Daten zur US-Arbeitslosenquote am Freitag ausgefallen. Die Arbeitslosenquote liegt jetzt bei 4,5 Prozent, dieser Wert signalisiert eigentlich Vollbeschäftigung. Dies könnte die Fed dazu animieren, an der Zinsschraube doch schneller zu drehen, als von vielen angenommen. Dazu kommt, dass einige Fed-Mitglieder der Meinung sind, dass die Aktienkurse viel zu hoch sind. Dies alles könnte dazu führen, dass die Zinsen in den USA vielleicht schon am 8.6. oder am 20.7. die Zinsen erhöhen könnte. Dies alles wird den Druck auf den EUR/USD aufrechterhalten. Die Perspektive auf höhere Notierungen ist aktuell beschränkt.

 

Zum Markt in den kommenden fünf Handelstagen: Der EUR/USD könnte zunächst versuchen, sich über die 1,0610/15 zu schieben und zu etablieren. Gelingt dies, könnte er dann versuchen, die 1,0626/29, die 1,0642/44, die 1,0653/55 und dann die 1,0665/67 anzulaufen. Gelingt es dem EUR/USD, sich über die 1,0667 zu schieben, könnte er im Anschluss die 1,0681/84 anlaufen. Schafft er es bis zu dieser Marke, könnten sich Rücksetzer einstellen. Über der 1,0684 besteht dann aber das Potenzial, die 1,0693/95, die 1,0705/07 und dann die 1,0714/17 zu erreichen. Im Bereich der 1,0705/07 beziehungsweise der 1,0714/17 besteht auch die Möglichkeit zur Ausbildung von Rücksetzern. Über der 1,0717 hätte der EUR/USD jedoch das Potenzial, die 1,0728/30, die 1,0738/40 und dann die 1,0753/55 anzulaufen. Im Bereich der 1,0753/55 könnten sich dann auch Rücksetzer einstellen, beziehungsweise könnte der EUR/USD Probleme haben, sich über diese Marke zu schieben. Kann der EUR/USD die 1,0753/55 hinter sich lassen, könnte er versuchen, die 1,0763/65, die 1,0771/73 und eventuell noch die 1,0777/80 anzulaufen. Die 1,0777/80 wäre das Maximale, was wir dem EUR/USD in den nächsten Handelstagen auf der Oberseite zutrauen würden.

 

Kann sich der EUR/USD nicht über der 1,0615/10 stabilisieren, wäre mit Rücksetzern zu rechnen, die zunächst an die 1,0602/1,0598 und dann an die 1,0585/82, die 1,0570/68 und die 1,0658/55 gehen könnten. Sollte der EUR/USD bis 1,0555 zurücksetzen, bestehen gute Chancen zur Erholung. Stellt sich keine Erholung ein, könnten weitere Abgaben dazu führen, dass der EUR/USD die 1,0540/37, die 1,0524/22 und die 1,0510/05 anlaufen könnte. Unter der 1,0505 wären noch die 1,0495/93 und die 1,0485/83 Anlaufziele, wo sich aber auch Chancen auf Erholungen einstellen könnten.

 

Übergeordnete erwartete Tendenz im Betrachtungszeitraum: seitwärts/ abwärts

 

 

Die wichtigsten Veröffentlichungen der nächsten 7 Tage:

 

•           13.04.2017 – USD: Erzeugerpreisindex (Mrz)

•           14.04.2017 – USA: Kern-Verbraucherpreisindex (Mrz)

•           14.04.2017 – USA: Einzelhandelsumsätze (Mrz)

•           18.04.2017 – USA: Baugenehmigungen (Mrz)

•           19.04.2017 – EU: Verbraucherpreisindex (Mrz)



Im Namen von Admiral Markets wünsche ich Ihnen erfolgreiche Trades!

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Ihr Jens Chrzanowski

Geschäftsführer Admiral Markets Partner Deutschland, MT am Germany GmbH

 

RISIKOHINWEIS: Dieser Artikel liefert eine Einschätzung zum Basiswert EUR/USD, unabhängig davon, mit welchem Instrument ggf. getradet wird. Admiral Markets UK ist Forex  & CFD-Broker, sollten Sie den Basiswert als CFD traden, beachten Sie bitte: Forex & CFDs sind Hebelprodukte und nicht für jeden geeignet! Der Hebel multipliziert Ihre Gewinne, aber auch die Verluste. Die Verluste können die Einlagen übersteigen! Lesen Sie den kompletten Warnhinweis über folgenden Link. DISCLAIMER: http://www.admiralmarkets.de/risikohinweis

 

Quellen: Eigenanalyse, genutzt werden die Charts vom MetaTrader 4.

 


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Unter dem Motto „Trading for everyone“ ist der internationale Forex- und CFD- Broker Admiral Markets mit Hauptsitz in Tallin aktiv. 2011 eröffnete die deutsche Niederlassung in Berlin. Admiral Markets stellt einen Brokerage-Service und eine innovative Handelstechnologie zur Verfügung.
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