Die Ratingagentur Fitch hat die Bonitätsnote von Italien gesenkt. Weil das Land seine Schuldenziele wiederholt verfehlt hat, wurde die Kreditwürdigkeit um eine Stufe von „BBB+" auf "BBB" abgewertet. Den Ausblick bewertet Fitch indessen als stabil. Als weitere Gründe nannte die Ratingagentur das schwache italienische Wirtschaftswachstum und dass es bisher nicht gelungen sei, die hohe Staatsverschuldung zu reduzieren. Darüber hinaus hätten die politischen Risiken seit der vorigen Ratingüberprüfung zugenommen. Außerdem kritisiert Fitch die Schwäche des italienischen Bankensektors, welche die Wirtschaft und die öffentlichen Finanzen gefährde.
Im Kampf gegen das Haushaltsdefizit hat die Regierung in Rom kurzfristig die Steuern auf Tabak, Glücksspiel und Mieteinnahmen erhöht. Auch sollen strengere Regeln für die Entrichtung von Mehrwertsteuer im öffentlichen Dienst Geld in die Staatskassen spülen.
Indessen hat das hoch verschuldete Griechenland 2016 einen unerwartet großen Überschuss im Staatshaushalt geschafft. Der Primärüberschuss, bei dem die Zinskosten ausgeklammert werden, sollte laut Vorgaben nur 0,5% des BIP betragen, lag aber mit 3,9% oder rund 7 Mrd. € deutlich darüber. Hellas hat damit bei der Sanierung des Haushalts 2016 die Vorgaben der internationalen Geldgeber übertroffen. Bei solchen „Verfehlungen" kann man nur hoffen, dass nicht wieder die gleichen Rechenfehler gemacht wurden, die Athen den Weg in die Eurozone ermöglichten!
Die Regierung in Athen dürfte damit der Auszahlung neuer Kredite, die bisher noch umstritten waren, einen Schritt nähergekommen sein. Experten zufolge ist der überraschend hohe Überschuss darauf zurückzuführen, dass das Land Vorgaben des Hilfsprogramms umgesetzt hat und Steuern und Abgaben konsequenter eintreibt.
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