Dienstag, 15.08.2017 15:13 von Markus Bußler | Aufrufe: 1243

Der steinige Weg der Edelmetalle

Als Goldanleger muss man ein dickes Fell besitzen. In diesem Jahr befindet sich der Goldpreis nach einem starken Jahresstart in einem nervenaufreibenden Sägezahnmarkt. Nach oben scheint die Marke von 1.300 Dollar dem Treiben ein Ende zu setzen, nach unten hat sich bei 1.205/1.210 Dollar ein Boden ausgebildet. Und so bleibt der Goldpreis aktuell den Tradern vorbehalten. Als Anleger hat man wenig Freude daran.

So war es wenig verwunderlich, dass der Goldpreis zuletzt nur kurz über die Marke von 1.290 Dollar gelugt hat – um dann den Rückwärtsgang einzulegen. Erstaunlicherweise finden sich an den Wendemarken immer genügend Analysten und Experten, die weiter steigende Kurse wie aktuell aufgrund des Konflikts zwischen Nordkorea und den USA vorhersagen oder aber am Tiefpunkt weiter fallende Kurse prognostizieren – und damit in schöner Regelmäßigkeit genau auf dem falschen Fuß erwischt werden.

Indikatoren signalisierten Wendepunkte

Das ist umso erstaunlicher, als es stets genügend Hinweise gegeben hat, dass der Goldpreis dreht. Beim letzten Tief im Juli beispielsweise hat ein Blick auf die COT-Daten genügend, um zu erkennen, dass eine neue Aufwärtsbewegung mehr als wahrscheinlich ist. Aktuell haben die technischen Indikatoren wie beispielsweise der RSI eine kurzfristig überkaufte Situation signalisiert, die in Verbindung mit dem massiven Widerstand bei 1.300 Dollar einen Rücksetzer wesentlich wahrscheinlicher machen als einen Durchmarsch Richtung der Hochs aus dem vergangenen Jahr bei 1.366 Dollar.

Und kaum sind die Stimmen, dass Gold jetzt nach oben ausbricht, mehren sich schon wieder die Berichte, wonach den Goldpreis wieder auf die Unterstützung bei 1.200 Dollar fallen muss. Das ist das logische Ziel, wenn man Gold in einem horizontalen Korridor gefangen sieht. Doch dabei verkennen sie, dass die COT-Daten bei den letzten Tops im Bereich bei 1.300 Dollar deutlich schlechter aus Sicht der Bullen ausgesehen haben als zuletzt. Die großen Spekulanten waren bei den letzten beiden Hochpunkten mit jeweils mehr als 200.000 Kontrakten netto long auf den Goldpreis. Die jüngsten Daten von Freitag zeigten aber lediglich eine Nettolongposition von knapp 150.000 Kontrakten.

Analysten.png

Entgegen der vorherrschenden Ansicht charttechnischer Analysten sehe ich keinen erneuten Rücksetzer auf die Marke von 1.205 Dollar. Viel wahrscheinlicher ist in meinen Augen, dass Gold seinen Boden dieses Mal spätestens im Bereich des 61,8 Fibonacci Retracements rund um die Marke von 1.238 Dollar finden sollte, um von dort einen neuen Angriff auf die magische Marke von 1.300 Dollar zu starten.

Sägezahnmärkte rauben Anlegern meist den Nerv. Zu oft steigen Anlegern bei den Hochpunkten getrieben durch Analystenempfehlungen ein und werfen bei Tiefpunkten, meist ebenfalls unterstützt durch die Meinung von Analysten/Experten, das Handtuch. Verlieren Sie in solchen Marktphasen nicht den Wald vor lauter Bäumen aus den Augen. Gelingt es Gold in den kommenden Wochen nach dem Rücksetzer den Widerstand bei 1.300 Dollar aus dem Markt zu nehmen, dann dürfte die anschließende Rallye durchaus mit der zu Beginn des Jahres 2016 vergleichbar sein.

 


Über den Autor

RSS-Feed


DER AKTIONÄR
Seit 2008 schreibt Edelmetall-Experte Markus Bußler für das Wirtschaftsmagazin DER AKTIONÄR. In der Sendung „Bußlers Goldgrube“ spricht er regelmäßig über die Trends im Gold- und Silbersektor. Seine Top Picks gibt er wöchentlich im Börsenbrief Goldfolio bekannt und empfiehlt mit welchen Aktien der Sektor geschlagen werden kann. Mehr zum Goldfolio Report unter www.goldfolio.de
Werbung

Mehr Nachrichten kostenlos abonnieren

E-Mail-Adresse
Benachrichtigungen von ARIVA.DE
(Mit der Bestellung akzeptierst du die Datenschutzhinweise)

Hinweis: ARIVA.DE veröffentlicht in dieser Rubrik Analysen, Kolumnen und Nachrichten aus verschiedenen Quellen. Die ARIVA.DE AG ist nicht verantwortlich für Inhalte, die erkennbar von Dritten in den „News“-Bereich dieser Webseite eingestellt worden sind, und macht sich diese nicht zu Eigen. Diese Inhalte sind insbesondere durch eine entsprechende „von“-Kennzeichnung unterhalb der Artikelüberschrift und/oder durch den Link „Um den vollständigen Artikel zu lesen, klicken Sie bitte hier.“ erkennbar; verantwortlich für diese Inhalte ist allein der genannte Dritte.