Sonntag, 31.01.2016 10:59 von Jens Klatt | Aufrufe: 576

Das Vertrauen in die Notenbanken schwindet - DAX in kommender Woche mit neuem Jahrestief?

(DailyFX.de) – Der DAX steht vor einer spannenden, kommenden Handelswoche und der Frage: „Gelingt eine Rückeroberung der psychologisch wichtigen 10.000er Marke?“

 

Für mich ist es ehrlich gesprochen überraschend, dass dieser Rücklauf nicht bereits in den letzten Handelstagen vollbracht wurde.

 

Die FED schob weitere Zinsanhebungen in 2016 auf die lange Bank, die Bank of Japan senkte am Freitag gar überraschend den Einlagezins (den Zins zu welchem Banken bei der BoJ Geld parken können) auf -0,1%.

 

Zinsen japanischer Bonds sind nun bis auf acht Jahre negativ, überflügelten also den deutschen Bondmarkt, wo Anleihen nur bis auf sieben Jahre in negativenem Zins-Territorium notieren.

 

Als Resultat erhöht dies selbstverständlich den Druck auf dei EZB im März geldpolitisch noch einmal nachzulegen und das sollte eigentlich besonders den deutschen Aktienmarkt beflügeln.

 

Dass es das nicht tut, spiegelt in meinen Augen ein großes Misstrauen in die Notenbänker rund um den Globus wieder. Wo  geldpolitische Interventionen vor einigen Jahren nämlich noch als Allheilmittel für die nach der Finanzkrise global überall kränkelnden Volkswirtschaften verkauft wurde, zeigt sich heute, dass die Kreditvergabe an den privaten Sektor z.B. weit hinter den Erwartungen zurückhinkt.

 

Vor diesem Hintergrund rücken in der kommenden Woche die sonst spannenden Wirtschaftsdaten besonders vom US-Arbeitsmarkt ein wenig in den Hintergrund und weichen einer eher technischen Frage.

 

Quelle: DailyFX Wirtschaftsdatenkalender

 

Die technische Frage der kommenden Woche

 

„Hält die 9.250, der Bereich ums aktuelle Jahrestief?“

 

Blickt man auf die 4-Stundenbasis so erkennt man, dass der Bereich um das Wochentief der Vorwoche um 9.550 Punkte in diesem Zusammenhang eine wichtige Rolle spielt: ein Bruch aktivierte als erstes Kursziel unaausweichlich die 9.250er Region und mit einem Fall unter dieses Level hätten die Bären auch zu Beginn des zweiten Börsenmonats 2016 zunächst klar die Oberhand.

 

Auf der Oberseite bleibt es dabei, dass ein Rücklauf über 9.950 / 10.000 Punkte den Weg in Richtung 10.130/160 Punkten frei machen würde, wobei ich allerdings übergeordnet eine Rückeroberung dieser Region als essentiell erachte um das Bild von „bearish“ auf zumindest „neutral“ zu switchen.

 

Chart erstellt mit FXCMs Trading Station II / Marketscope

 

Jens Klatt, Chefanalyst von DailyFX.de

 

Um Jens Klatt zu kontaktieren, sende man eine E-Mail an jklatt@fxcm.de

 

Folgen Sie Jens Klatt auf Twitter: @JensKlattFX

 


Über den Autor

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Jens Klatt ist Chefanalyst bei DailyFX Deutschland. Der Autor des deutsch-sprachigen Trading-Bestsellers „Forex Trading“ ist seit nunmehr fast zehn Jahren in der Finanz-branche tätig.

Klatt hat nach seiner Ausbildung zum Bank-
kaufmann Mathematik und Volkswirtschaftslehre studiert und während-
dessen den Börsenhandel von der Pike auf bei einem großen Börsenmakler erlernt.

Ausgehend von seiner langjährigen Expertise an den Finanz- und besonders Devisenmärkten ist er ein gern gesehener Interview-Gast im deutschen Fernsehen
(N24, DAF, etc.).
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