Mittwoch, 11.10.2017 10:52 von Sven Weisenhaus | Aufrufe: 336

DAX konsolidiert vor wichtigen Marken

Ende September / Anfang Oktober startete der DAX eine dynamische Aufwärtsbewegung und konnte damit eine Serie von Seitwärtsbewegungen endlich nach oben auflösen. Der Aufstieg scheint dem DAX aber einiges an Kraft abverlangt zu haben und so ist er erneut in eine Seitwärtsbewegung übergegangen.

DAX - Seitwärtsbewegungen

 An dieses Kursverhalten kann man sich in diesem Jahr glatt gewöhnen. Immer wieder kam es zu relativ engen Seitwärtsbewegungen (gelbe Rechtecke im Chart), unterbrochen von kurzzeitigen Kursimpulsen. Entsprechend sahen auch viele der Überschriften und DAX-Charts der Börse Intern aus: 24. Januar („Wie Sie die enge Seitwärtsbewegung am besten im Trading nutzen“), 10. Februar („Tradingstrategien für Stau und stockenden Verkehr“), 2. Mai („Haushaltsstreit in den USA beigelegt - keinen interessiert es“), 28. Juni oder 19. September („Abwartende Haltung vor dem morgigen Fed-Zinsentscheid“). Immer wieder wurde die Börse tage- oder gar wochenlang von Trostlosigkeit und Langeweile beherrscht.

Diese niedrige Volatilität ist nicht normal

Tatsächlich ist aber durchaus der Regelfall, dass sich häufiger Seitwärtsbewegungen als impulsive Trendbewegungen bilden. Das wirklich Besondere in der aktuellen Situation ist die extrem geringe Volatilität, die wir zusätzlich sehen. Diese macht sogar einige Experten nervös. So sagte zum Beispiel EZB-Ratsmitglied Klaas Knot kürzlich: „Im Moment scheinen die Märkte widerstandsfähig zu sein, aber das niedrige Niveau an Volatilität und die Überbewertung bei einer Reihe von Investments machen mich nervös“.

EZB macht erste Andeutungen

Vorsicht ist also nach wie vor noch angebracht - auch im Hinblick auf die anstehende EZB-Sitzung. Der EZB-Banker hatte nämlich nicht nur Bedenken wegen der hohen Bewertung einiger Investments und der Ruhe an den Märkten. „Die Zinsen werden noch sehr lange sehr niedrig bleiben, selbst wenn wir auf unserer nächsten Sitzung entscheiden sollten, unser Anleihen-Kaufprogramm auslaufen zu lassen“, sagte Knot. Laut diesem sind die Märkte aktuell widerstandsfähig und zudem werde jede Veränderung der EZB-Politik nur graduell erfolgen. Und genau das ist meiner Meinung nach der Punkt.

Die EZB streut derartige Informationen meist nicht einfach so, sondern mit guten Grund. Ich nehme an, sie möchte damit die Märkte bereits auf die nahende Zinssitzung am 26. Oktober vorbereiten. Dort wird die EZB dann möglicherweise entscheiden, die monatlichen Anleihenkäufe von 60 auf 40 Mrd. Euro zu verringern. Damit hätten wir eben jene graduelle Anpassung, zumal die Käufe zuvor schon von 80 auf 60 Mrd. Euro pro Monat reduziert wurden.

Der DAX vor Widerständen

Für den DAX handelte es sich bislang bei diesen engen Seitwärtsbewegungen am Ende meistens nur um eine Konsolidierungen im Aufwärtstrend. Sogar die Sommerkorrektur war übergeordnet betrachtet nicht mehr als eine Konsolidierung im Aufwärtstrend. Deshalb bleibt das Chartbild im DAX aktuell noch klar bullish.

Zumal es diesmal gute Grunde für diese Seitwärtskonsolidierung gibt. So liegen direkt vor seiner Nase mehrere Hürden, die es zu überwinden gilt. Dazu zählt die Rechteckgrenze bei 12.945 Punkten, das Allzeithoch vom 20. Juni bei 12.951,54 Zählern sowie die psychologisch wichtige 13.000er Marke. Die aktuelle Seitwärtsphase läuft genau an diesem Widerstandsbündel entlang.

DAX - Target-Trend-Analyse

Und so könnte der DAX an dieser Stelle erst einmal Luft holen, um beim nächsten Kursanstieg die Widerstände zu überspringen. Im Falle des Bruches dieser Marken, könnte sich der Aufwärtstrend noch ein ganzes Stück nach oben bewegen. Nach der Target-Trend-Methode ist Platz bis zur Rechteckgrenze bei 13.300 Punkten. Selbiges schrieb ich bereits am vergangen Mittwoch. Da die Kurse seitdem nur seitwärts pendelten, hat sich an daran auch nichts geändert.

Ich wünsche Ihnen viel Erfolg bei Ihrer Geldanlage
Ihr
Sven Weisenhaus

(Quelle: www.stockstreet.de)


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Stockstreet GmbH
Sven Weisenhaus ist Trader und Börsenanalyst. Seine Erfahrungen und Analysen zu den Themen Geldanlage, Börse und Finanzen veröffentlicht er als Redakteur in verschiedenen Publikationen. Er schrieb z.B. über mehrere Jahre einen auf die Elliott-Wellen-Theorie spezialisierten Börsendienst. Seit 2012 veröffentlicht er als Chefanalyst und inzwischen Geschäftsführer einen renommierten Börsennewsletter. Seit einigen Jahren gehört er zum Team von Stockstreet.de und schreibt dort unter anderem die Analysen des „Target-Trend-Spezial“ - einem börsentäglichen Dienst, der unter anderem den DAX nach der Target-Trend-Methode analysiert. Sven Weisenhaus hat auch die Redaktion des bekannten Newsletters "Börse-Intern" übernommen. Für mehr Information: https://www.stockstreet.de/
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