Das neue Börsenjahr 2015 hat erwartungsgemäß recht turbulent begonnen. Zuerst stand das Kursgeschehen auf dem Frankfurter Handelsparkett im Zeichen der Ende Januar bevorstehenden Neuwahlen in Griechenland und dem Preisverfall an den internationalen Ölmärkten. Doch die genannten Belastungsfaktoren scheinen ersteinmal vom Tisch zu sein. Aus dem Schneider ist der DAX damit aber noch nicht.
Das Fazit vorweg: Die Aussichten auf weiter steigende Notierungen sind weiterhin gut. Rückendeckung gibt es vor allem von Seiten der Indikatoren. Neben dem wieder anziehenden gewichteten 40-Wochen-Durchschnitt wird diese Annahme durch das auf Bollinger Bänder basierende Handelssystem untermauert. Dieses signalisiert im Mittelfristchart ein Kaufsignal, wenn der Kurs des Underlyings am Ende einer Handelswoche oberhalb des oberen Bandes schließt. Notierungen unterhalb des unteren Bandes haben einen Verkauf der Position zur Folge. Der erwähnte Trading-Ansatz, mit den Parametern 40 Wochen und eine Standardabweichung, hatte Ende November zum Einstieg geläutet.
Unter charttechnischen Gesichtspunkten befindet sich der DAX auf dieser Zeitebene in einer Seitwärtsphase, die nach oben durch die erst kürzlich markierten Verlaufshochs bei 10.113/10.111 Punkten auf Intra-Day-Basis begrenzt wird. Im Fall eines beherzten Sprungs über diese Barriere würde die trendlose Marktphase beendet. Unter Berücksichtigung der Höhe der Schiebezone errechnet sich ein Kursziel von etwa 11.300 Zählern. Angesichts der momentanen Niedrigzinsphase und fehlender Anlagealternativen ein durchaus realistisches Szenario.
Probleme würden jedoch dann auftreten, wenn sowohl das untere Bollinger Band als auch die Unterseite der Seitwärtsphase bei 9.000 Punkten nachhaltig unterschritten werden. Die seit 2012 andauernde Hausse wäre dann erneut unterbrochen.
DAX auf Wochenbasis
Quelle: IG Handelsplattform
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CHRISTIAN HENKE
Senior Market Analyst
www.ig.com
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