Donnerstag, 17.08.2017 12:35 von Sven Weisenhaus | Aufrufe: 423

DAX-Unternehmen: Rekorde bei Umsätzen und Gewinnen

Die deutsche Wirtschaft wächst und gedeiht. So bestätigte Eurostat mit seiner zweiten Schätzung für die Wachstumsrate des Bruttoinlandsprodukt (BIP) die am 1. August veröffentlichten Zahlen. Demnach stieg das BIP um +0,6 % gegenüber dem Vorquartal. Für das Gesamtjahr rechnet man mit einem Wachstum von etwas mehr als 2%.

Deutsche Wirtschaft brummt

Damit ist unsere heimische Wirtschaft im 2. Quartal 2017 genauso stark gewachsen wie die Eurozone. Der Anstieg von ebenfalls +0,6% gegenüber dem Vorquartal fiel jedoch etwas geringer aus, als eigentlich erwartet wurde - vor allem im Vergleich zu den Stimmungsindikatoren (siehe zur Erinnerung: „6 Prozent BIP-Wachstum? - Stimmung ist zu euphorisch“). Zumindest wurde das Quartalsplus des Zeitraums von Januar bis März wurde aber von 0,6 % auf 0,7 % nach oben revidiert. Dadurch entspricht der Anstieg des BIP im ersten Halbjahr wieder den ursprünglichen Prognosen.

Entwicklung des BIP in Deutschland

Auch für den Rest des Jahres sehen die Wachstumsprognosen gut aus. Für das Gesamtjahr geht die Bundesbank von einem BIP Anstieg von +1,9% aus. Damit würde die deutsche Wirtschaft (nach aktuellen Revisionen) genauso stark wachsen wie bereits im vergangenen Jahr.

Entwicklung des BIP in Deutschland
Umsätze und Gewinne erreichen neuen RekorLaut der Prüfungs- und Beratungsgesellschaft EY erreichten die Umsätze und Gewinne der 30 Unternehmen des DAX im 2. Quartal 2017 einen neuen Rekord. Um nahezu ein Drittel kletterte der operative Gewinn auf stattliche 39 Milliarden Euro. Gleichzeitig legten die Umsätze um 6% zu und lagen damit bei 344 Milliarden Euro. Mit einem Gewinnanstieg von 10 % gegenüber dem Vorjahresquartal konnten so die Rekordeinnahmen aus dem ersten Quartal fortgeführt werden.

Besonders gut lief es bei zwei Energiekonzernen. E.ON und RWE schafften mit 343% und 238% die größte Gewinnsteigerung aller DAX-Unternehmen. Dabei darf man aber nicht außer Acht lassen, dass sie zuvor auch besonders unter dem Atomausstieg zu leiden hatten. Dies scheint nun vorbei zu sein. Entsprechend stark entwickelten sich auch deren Aktienkurse.

Wachstum wird weiter anhalten

Zurzeit läuft es also sehr gut für die Unternehmen und die deutsche Wirtschaft insgesamt. Selbst die aktuellen Sorgen tun der Stimmung keinen Abbruch. Das zeigen vor allem die zuletzt veröffentlichten Indikatoren (siehe dazu u.a. Börse-Intern vom vergangenen Freitag). So haben neun DAX-Unternehmen ihre Umsatz- oder Gewinnprognose für das Gesamtjahr nach oben korrigiert. Nur zwei Unternehmen legten Halbjahresberichte vor, in denen eine Gewinn- oder Umsatzwarnung abgegeben wird. Somit sollte auch das zweite Halbjahr erfolgreich verlaufen und für 2017 kann man durchaus mit einem Rekordjahr rechnen.

Alles schon eingepreist?

Jetzt kommt es nur noch darauf an, inwieweit diese bullishen Aussichten schon in den Aktienkursen eingepreist sind. Davon hängt ab, ob die letzten Kursgewinne im DAX nur eine Gegenbewegung im seit Juni laufenden Abwärtstrend sind oder ob es sich bereits um das Ende der Korrektur handelt. Zwar ist der DAX immer noch relativ günstig bewertet. Berücksichtigt man aber auch die Saisonalität und die hohe Bewertung an den US-Märkten, rücken weitere Kursrückschläge näher in den Bereich des Wahrscheinlichen. Nutzen könnte man diese dann als günstige (Nach-)Kaufkurse.

Das Fazit lautet also:

Auf kurze Sicht ist Skepsis angesagt, mittel- bis langfristig bleiben die Aussichten aber bullish. Wir sollten uns deshalb weiter auf die Charttechnik konzentrieren. Gestern hatte ich die entscheidenden Signalgeber für den DAX bereits erläutert.


Ich wünsche Ihnen viel Erfolg bei Ihrer Geldanlage
Ihr
Sven Weisenhaus

(Quelle: www.stockstreet.de)


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Stockstreet GmbH
Sven Weisenhaus ist Trader und Börsenanalyst. Seine Erfahrungen und Analysen zu den Themen Geldanlage, Börse und Finanzen veröffentlicht er als Redakteur in verschiedenen Publikationen. Er schrieb z.B. über mehrere Jahre einen auf die Elliott-Wellen-Theorie spezialisierten Börsendienst. Seit 2012 veröffentlicht er als Chefanalyst und inzwischen Geschäftsführer einen renommierten Börsennewsletter. Seit einigen Jahren gehört er zum Team von Stockstreet.de und schreibt dort unter anderem die Analysen des „Target-Trend-Spezial“ - einem börsentäglichen Dienst, der unter anderem den DAX nach der Target-Trend-Methode analysiert. Sven Weisenhaus hat auch die Redaktion des bekannten Newsletters "Börse-Intern" übernommen. Für mehr Information: https://www.stockstreet.de/
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