Kolumbiens Energiewende rückwärts

Samstag, 18.03.2017 10:42 von Handelsblatt - Aufrufe: 721

Früher von Dutzenden Anschlägen geprägt, will Kolumbien den Steinkohleexport nun massiv ausbauen. Der umstrittene Tagebau beliefert auch deutsche Kraftwerke. Das belastet die Klimabilanz der Energiewende.

Dieser Zug nimmt einfach kein Ende. Wie ein unendlich langer schwarzer Wurm rattert er durch die Dörfer hier im äußersten Nordzipfel Kolumbiens, das Ziel ist der Karibikhafen Puerto Bolívar. 150 Waggons, jeweils randvoll mit 113 Tonnen Steinkohle. Ein Teil der Brennstoff-Fracht ist bestimmt für Kohlekraftwerke in Deutschland.

Linke und Grüne fordern nach dem Atomausstieg bis 2022 auch einen raschen Kohleausstieg. Doch grundlastfähige Kraftwerke, die anders als Sonne und Wind 24 Stunden verlässlich Strom liefern, braucht man vorerst weiterhin. Auch wenn es Umweltschützer gern bestreiten, ohne Kohleimporte als „Brücke“ ist der Umbau der Energieversorgung bisher kaum zu schaffen. Es ist das Paradoxe, das CO2-Ersparnisse durch Solar- und Windenergie an anderer Stelle weiter ausgestoßen werden.

Dass nach Russland die meiste Kohle aus Kolumbien rangeschifft wird, ist kaum bekannt. Es ist eine dieser Globalisierungsgeschichten – die Zechen im Ruhrgebiet zu, stattdessen Import aus der Karibik. Schon mehrfach waren die Auswirkungen auf die Menschen durch den größten Kohletagebau Lateinamerikas, Cerrejón, sozusagen die Schattenseiten der Energiewende, Thema im Deutschen Bundestag. Wer hier unterwegs ist, sieht zwei Welten: die Cerrejón-Welt und die Welt drumherum.

Zunächst wird der Ort Cuestecitas passiert, was dort auffällt: An der Straße halten Autos, Männer füllen mit Trichtern aus Venezuela geschmuggeltes Benzin ein, es kostet nur die Hälfte im Vergleich zur Tankstelle. In dem Ort Albania ist der Haupteingang, Cerrejón gehört einem Konsortium aus Anglo American (Anglo American Aktie), BHP Billiton und Glencore.

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