Wer eine Versicherung möchte, muss wie bei einem Kredit damit rechnen, dass Daten bei einer Auskunftei landen – zum Ärger von Verbraucherschützern. Große Versicherer scheren inzwischen zumindest in einigen Bereichen aus.
Die Allianz (Allianz Aktie) Lebensversicherung hat die Datenweitergabe an das gemeinsame Sammelsystem der Versicherer stark reduziert. „Wir beliefern das HIS-Informationssystem seit Ende 2015 nicht mehr mit Daten aus unseren Lebens- und Berufsunfähigkeitsversicherungen“, sagte Produktvorstand Alf Neumann der Deutschen Presse-Agentur. „Der für uns aus HIS für den Bereich Leben gezogene Erkenntnisgewinn war nicht mehr hoch genug, um die Aufwände und Kosten zu rechtfertigen.“ Bei Schadenversicherungen wie der Kfz-Versicherung will die Allianz sich aber weiterhin mit der Konkurrenz austauschen.
Beim HIS handelt es sich um eine Auskunftei ähnlich der Schufa für Auskünfte über die Zahlungsfähigkeit. Es soll helfen, Betrugsfälle und hohe Risiken aufzudecken. Gemeldet werden etwa ungewöhnliche Schadenshäufungen sowie Risiken für die Versicherer wie schwere Krankheiten oder gefährliche Berufe und Hobbys. Nach Kritik von Datenschützern wurde das System vor einigen Jahren neu geordnet und wird seit 2011 von der Informa HIS GmbH betrieben, die zur Bertelsmann-Gruppe gehört.
Der Anteil der Lebens- und Berufsunfähigkeitsversicherungen sei im Vergleich zu Schaden- und Unfallversicherungen „eher gering“, sagt Informa-Geschäftsführer Björn Hinrichs. „So entfällt beispielsweise mehr als die Hälfte der Systemnutzung auf die Kfz-Versicherung.“ Nahezu alle am deutschen Markt tätigen Kraftfahrtversicherer beteiligten sich. 2015 gingen über alle Sparten 28,4 Millionen Anfragen und 1,15 Millionen Einmeldungen ein - Tendenz steigend.
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