Es gibt Probleme mit der neu erworbenen Kali-Mine in Kanada für K+S: Ein Teil der Anlage ist ausgefallen. Im schlimmsten Fall verschiebt sich der Zeitplan für das milliardenschwere Projekt bis zu einem Jahr.
Der Salz- und Düngemittelhersteller K+S hat bei seinem milliardenschweren neuen Minen-Projekt in Kanada einen Rückschlag erlitten. Ein wichtiger Teil der Anlage sei bereits am Sonntag ausgefallen, sagte eine K+S-Sprecherin am Dienstagmorgen. Ein 28 Meter hoher Prozessbehälter für die Kaliproduktion habe sich während eines Routine-Tests aus seiner Verankerung gelöst und sei zu Boden gestürzt. Dadurch sei erheblicher Sachschaden entstanden.
Derzeit würden Untersuchungen über die Ursachen und Auswirkungen durchgeführt. Welche Konsequenzen dies für das Projekt habe, sei noch nicht absehbar, sagte die Sprecherin. Analyst Joel Jackson von der Bank BMO rechnet damit, dass der Vorfall zu einer Verschiebung des Starts führen wird. Diese könnte im besten Fall sechs bis acht Wochen betragen, im schlechtesten bis zu ein Jahr, schätzt er.
Anleger reagierten verschnupft. Die Anteilsscheine von K+S fielen im frühen Handel um rund vier Prozent auf 19,32 Euro und führten mit Abstand die Verliererliste im Nebenwerteindex MDax an. Die Kali-Mine, in die K+S 4,1 Milliarden kanadische Dollar (Dollarkurs) (knapp 2,9 Milliarden Euro) investiert, ist die erste des Kasseler Unternehmens außerhalb Deutschlands.
Die Nordhessen setzen große Hoffnungen auf die neue Mine, die im Sommer planmäßig in Betrieb gehen sollte. Sie soll Hauptwachstumstreiber im Düngemittelgeschäft werden und eine Jahreskapazität von 2,86 Millionen Tonnen Kaliprodukte erreichen. Derzeit beträgt die jährlich Produktionskapazität an den bestehenden Standorten von K+S rund sieben Millionen Tonnen.
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