Siemens baut sein Geschäft mit Industriesoftware aus: Die Münchener übernehmen für 4,5 Milliarden Dollar (Dollarkurs) die US-Firma Mentor Graphics. Für Joe Kaeser ist das ein weitere Baustein für die Neuausrichtung des Konzerns.
Siemens trumpft mit einer weiteren Milliardenübernahme im Softwaregeschäft auf. Die Münchner kaufen den US-Spezialisten Mentor Graphics für 4,5 Milliarden Dollar, wie der Konzern am Montag mitteilte. Mentor-Großaktionär Elliott unterstütze die Transaktion, hieß es. Die Anteilseigner sollen 37,25 Dollar je Aktie erhalten. „Mentor komplementiert unser starkes Angebot bei Mechanik und Software mit dem Design, Test und der Simulation von elektrischen und elektronischen Systemen“, erklärte Siemens (Siemens Aktie) Klaus Helmrich, Mitglied des Vorstand von Siemens.
Die in Wilsonville im US-Bundesstaat Oregon ansässige Mentor Graphics stellt Software für die Konstruktion von Halbleitern her. Im September war der aktivistische Investor Elliott mit 8,1 Prozent bei der Firma eingestiegen und hatte erklärt, das Unternehmen sei deutlich unterbewertet. An der Börse war Mentor Graphics zuletzt mit rund 3,3 Milliarden Dollar bewertet.
Mit dem Zukauf baut Siemens die Vormachtstellung im Bereich der digitalen Fabrik weiter aus. Die Münchener sind bereits Weltmarktführer mit der Simatic-Automatisierungstechnik sowie bei Industriesoftware. Das Softwaregeschäft hatte der Konzern von Vorstandschef Joe Kaeser in den vergangenen Jahren durch Zukäufe massiv ausgebaut.
Wichtigster Schritt war vor knapp zehn Jahren der Kauf des PLM-Softwarespezialisten UGS, der die Basis für weitere Akquisitionen bildete. Anfang 2016 verkündete Kaeser die Übernahme des Anbieters von Simulationssoftware, CD-Adapco, für knapp eine Milliarde Dollar. Die Integration der US-Firma komme sehr gut voran, sagte Kaeser vor wenigen Tagen bei der Bilanzvorlage. Erst am Donnerstag hatte Siemens angekündigt, sich am Simulationsspezialisten Bentley zu beteiligen.
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