Japans Außenhandel: Schwerer Schlag ins Kontor

Montag, 20.02.2017 13:21 von GodmodeTrader - Aufrufe: 142

Tokio (Godmode-Trader.de) - Der für die japanische Gesamtwirtschaft so wichtige Außenhandel hat einen denkbar schwachen Jahresauftakt erwischt. Das Handelsbilanzdefizit habe im Januar bei 1,087 Billionen Yen gelegen, teilte das Finanzministerium am Montag mit. Das sind umgerechnet gut 9 Milliarden Euro. Experten hatten nur mit einem halb so hohen Defizit gerechnet. Die Exporte enttäuschten mit einem kleinen Anstieg um 1,3 Prozent. Zugleich legten die Importe unerwartet deutlich um 8,5 Prozent zu. „Die Wirtschaftsdaten der ersten zwei Monate eines neuen Jahres sind in Japan immer mit etwas Vorsicht zu genießen, da das chinesische Neujahr zu Verzerrungen in den Zahlen führt“, kommentierte die NordLB, die die schwachen Zahlen mit denen des wichtigsten Handelspartners China vergleicht. Die Volksrepublik hatte zu Jahresbeginn einen Exportboom von über 16 Prozent verzeichnet. Doch die Experten der NordLB machen für das flaue Ergebnis nicht nur kalendarische Effekte aus. Vor allem, da etwa China und Südkorea dann einen ähnlichen Effekt hätten verzeichnen müssen.

Zudem haben vor allem Amerika und die EU weniger japanische Güter nachgefragt, die Exporte in Richtung der asiatischen Nachbarn waren solide. Japanische Autobauer konnten im Januar weniger Fahrzeuge ins Ausland verkaufen. Nach Regionen gab es einen Anstieg der Ausfuhren vor allem in Richtung Asien von 6,0 Prozent, während die USA und Europa zwischen fünf und sieben Prozent weniger Güter nachfragten. Wahrscheinlich ist, dass der Januar bei den Ausfuhren nur ein Ausrutscher war und im Februar wieder mehr Schwung einkehrt.“Die Exporte sind nach wie vor auf dem Weg der Erholung", sagt Yuichi Kodama, Chefvolkswirt beim japanischen Versicherungsunternehmen Meiji Yasuda Life.

Perspektivisch könnte Donald Trump jedoch für Störungen sorgen. „Mittelfristig wird es auch vom amerikanischen Präsidenten abhängen, welchen Weg der Welthandel nimmt“, so die NordLB. „Negative Auswirkungen werden, sollte er seine Wahlkampf-Pläne tatsächlich umsetzen, für Japan nicht ausbleiben“.

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