Japan steht vor größtem Börsengang seit Jahrzehnten

Freitag, 30.10.2015 15:20 von WirtschaftsWoche - Aufrufe: 1137

Japans hoch verschuldeter Staat kann mit einem Geldsegen rechnen: Durch die Privatisierung der Post winken umgerechnet mehr als zehn Milliarden Euro. Doch Kritiker sehen den Börsengang skeptisch.

Japan steht vor dem größten Börsengang seit rund drei Jahrzehnten. Die Japan Post Holdings sowie ihre beiden Bank- und Versicherungstöchter werden am 4. November an der Tokioter Börse notiert. Die Regierung wird rund 1,4 Billionen Yen (10,5 Mrd Euro) einnehmen. Damit ist es die größte Notierung in Japan seit den beiden Börsengängen des Telekomriesen Nippon Telegraph and Telephone (NTT) 1987 und des Mobilfunkkonzerns NTT Docomo 1998.

Einen Teil der Einnahmen will der Staat in den Wiederaufbau der 2011 von einem Tsunami verwüsteten Gebiete stecken. Zum anderen sollen mehr Bürger an die Börse gelockt werden, um die lahmende Wirtschaft anzukurbeln. Doch nach Ansicht von Kritikern hat die Regierung noch etwas anderes im Sinn: Angesichts einer Staatsverschuldung von rund 240 Prozent der Wirtschaftsleistung des Landes sei die Regierung dringend auf frisches Geld angewiesen. Mit anderen Worten: Die Nummer Drei der Weltwirtschaft stoße ihr Tafelsilber ab.

Der gleichzeitige Börsengang der Japan Post Holdings und ihrer Töchter Japan Post Bank und Japan Post Insurance Co ist die letzte Stufe in der vor zehn Jahren vom damaligen Regierungschef Junichiro Koizumi initiierten Privatisierung der Post. Für Koizumi war die japanische Post das Symbol für eine Klientelwirtschaft, die über Jahrzehnte von seiner - auch heute wieder - regierenden Liberaldemokratischen Partei (LDP) aufgebaut worden war. Der Unternehmensriese ist mit mehr als 200.000 Beschäftigten in 24.000 Ämtern einer der größten Arbeitgeber im Land. Der Bankenarm der Post verfügt zudem über rund 178 Billionen Yen Einlagen, mehr als jedes andere Finanzinstitut.

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