Die Tumulte in der Ukraine gehen weiter. Der Übergangspräsident selbst warnt vor einem Zahlungsausfall. Doch die Gläubiger des Staates spekulieren offenbar darauf, dass IWF und EU die Pleite verhindern werden.
Russland hält eine Staatspleite der Ukraine für sehr wahrscheinlich. Die Ratingagentur Standard & Poor's sieht es genau so. Sogar Übergangspräsident Oleksandr Turtschinow warnt vor einem Zahlungsausfall. Nur die Gläubiger der ukrainischen Staatsanleihen sind offenbar anderer Meinung.
Der Kurs der im Juni fälligen ukrainischen Dollar-Bonds im Volumen von 1,0 Milliarden Dollar (Dollarkurs) mit einem Kupon von 7,95 Prozent liegt bei 94,1 US-Cents je Dollar Nominalwert, und die 2023 fällige Dollar-Anleihe wird mit 86,5 US-Cents je Dollar Nominalwert gehandelt. Seit einem Rekordhoch bei 11,42 Prozent am 19. Februar ist die Rendite der 2023 fälligen Bonds wieder um 1,66 Prozentpunkte auf 9,76 Prozent gesunken.
Zum Vergleich: Bei der argentinischen Benchmark-Anleihe war der Kurs vor dem Zahlungsausfall über 95 Mrd. Dollar im Jahr 2001 auf 25 US-Cents abgesackt. Und die Bonds von Ecuador gaben bis auf 32 US-Cents je Dollar Nominalwert nach, bevor die Bedienung der Papiere 2008 ausgesetzt wurde.
Während die zunehmende Kapitalflucht die Devisenreserven der Ukraine auf ein Acht-Jahres-Tief abschmelzen ließ, setzen Investoren darauf, dass es dem Land gelingen wird, die nötigen Auslandshilfen zu erlangen. Die Europäische Union und der Internationale Währungsfonds signalisierten, sie seien zu Hilfen bereit.
„Wenn sie wirklich am Rande des Bankrotts stünden, wären die Anleihekurse viel stärker eingebrochen”, sagte Dan Heckman, Leitender Stratege für Festverzinsliche bei US Bank Wealth Management. Es habe starke Kommentare von der EU und den USA gegeben, die öffentlich geäußerten Hilfsangebote hätten das Risiko verringert, fügte er an.
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