Im Mittelpunkt einer Diskussion bei der Bundesbank über die deutsche Wirtschaft stand der hohe Überschuss der Leistungsbilanz. Kritik daran kam vor allem vom Internationalen Währungsfonds. Deutschland solle mehr Geld ausgeben.
Braucht Deutschland mehr Investitionen? Lars Feld hat dazu eine klare Meinung. „Die Qualität der Schulen hängt doch von den Lehrern ab und nicht von den Schultoiletten“, sagte der Professor, der dem Sachverständigenrat angehört, auf einer Veranstaltung der Bundesbank und des Internationalen Währungsfonds (IWF) in Frankfurt. Feld empfahl daher, Deutschland sollte Überschüsse im Haushalt lieber zur Senkung der Verschuldungsquote nutzen – am besten in Richtung von 60 Prozent des Bruttoinlandprodukts.
Die Tagung setzte am Donnerstag eine schon seit Jahren schwelende Diskussion fort. Internationale Institutionen wie der IWF, die amerikanische Regierung und viele Ökonomen im Ausland sind der Meinung, Deutschland sollte mehr Geld ausgeben, mehr investieren und weniger Überschüsse in der Leistungsbilanz anhäufen, die als Spiegelbild zu einem hohen Auslandsvermögen führen. Der Überschuss in der Leistungsbilanz, die im Wesentlichen von den starken Exporten geprägt wird, lag 2017 bei rund 287 Milliarden Dollar (Dollarkurs), was rund acht Prozent des Bruttoinlandsprodukts entsprach. Die Forderung der Kritiker lautet, Deutschland sollte mehr importieren und damit auch Volkswirtschaften anderer Länder helfen. IWF-Präsidentin Christine Lagarde sagte: „Deutschland ist keine Insel.“ Ihr Chefökonom Maurice Obstfeld vertrat die Meinung, auch für die deutsche Binnenwirtschaft wäre eine ausgeglichenere Bilanz vorteilhaft.
Weidmann gibt sich konziliantUm den vollständigen Artikel zu lesen, klicken Sie bitte hier.