Grüne wollen ans Reiserecht

Freitag, 17.11.2017 15:20 von Handelsblatt - Aufrufe: 167

Auf Druck Brüssels bringt das neue deutsche Reiserecht Urlauber und Reiseagenturen ab Mitte 2018 in erhebliche Bedrängnis. Die Bundestags-Grünen und der Reisebüroverband VUSR wollen das nicht hinnehmen.

Erst in gut sieben Monaten tritt Deutschlands neues Reiserecht in Kraft, dann aber gleich mit einem Wust fragwürdiger Neuregelungen. So dürfen Pauschalreiseveranstalter noch 20 Tage vor Abreise die vereinbarten Buchungspreise einseitig um acht Prozent erhöhen, falls sie unvorhergesehene Sonderausgaben geltend machen. Alternativen müssen Tui, Neckermann und Co. in solchen Fällen nicht mehr anbieten.

Auch für Urlauber in Ferienwohnungen verschlechtert sich die Rechtslage: Geht der Vermieter pleite, stehen Buchungskunden demnächst ohne Insolvenzabsicherung da. Auch Tagesreisen fallen ab Juli 2018 aus der seit 1994 geltenden Pauschalreise-Absicherung. Diese verlangte bislang, dass bei jeder Anzahlung ein Sicherungsschein ausgestellte wird, der durch eine Assekuranz gedeckt ist. Sogar für reichlich Spott sorgte das neue Reiserecht. So verständigte sich die Bundesregierung darauf, die Versicherungspflicht für Tagesreisen beizubehalten, die mehr als 500 Euro kosten. Seither rätseln Reiseexperten, wie man für Tagestouren, die meist per Bus absolviert werden, derart teure Tickets verkaufen kann.

Erstmals kündigen Bundespolitiker nun offiziell eine Revision des verunglückten Reiserechts an. „Wir werden zum frühestmöglichen Zeitpunkt 2019 auf die Evaluierung der Pauschalreiserichtlinie in Brüssel drängen“, versprach Markus Tressel, Sprecher für Tourismuspolitik der Grünen und Mitglied im Bundestags-Tourismusausschuss. „Die Richtlinie schafft es nicht, die Besonderheiten des deutschen Reisemarktes zu regeln“, kritisierte er am heutigen Freitag auf der Berliner Jahrestagung des Verbands unabhängiger selbstständiger Reisebüros (VUSR) vor fast 150 Reisebüro-Betreibern. Die Neufassung der 1990 erlassenen EU-Richtlinie war Ende 2015 vom EU-Parlament beschlossen worden. Trotz heftiger Proteste deutscher Reisebüros und Verbraucher goss der Bundestag die Regelungen am 2. Juni 2017 in deutsches Recht – mit einer Abstimmung nachts um 1.55 Uhr.

Um den vollständigen Artikel zu lesen, klicken Sie bitte hier.

Werbung

Mehr Nachrichten kostenlos abonnieren

E-Mail-Adresse
Benachrichtigungen von ARIVA.DE
(Mit der Bestellung akzeptierst du die Datenschutzhinweise)

Hinweis: ARIVA.DE veröffentlicht in dieser Rubrik Analysen, Kolumnen und Nachrichten aus verschiedenen Quellen. Die ARIVA.DE AG ist nicht verantwortlich für Inhalte, die erkennbar von Dritten in den „News“-Bereich dieser Webseite eingestellt worden sind, und macht sich diese nicht zu Eigen. Diese Inhalte sind insbesondere durch eine entsprechende „von“-Kennzeichnung unterhalb der Artikelüberschrift und/oder durch den Link „Um den vollständigen Artikel zu lesen, klicken Sie bitte hier.“ erkennbar; verantwortlich für diese Inhalte ist allein der genannte Dritte.


Andere Nutzer interessierten sich auch für folgende News



Kurse

Thomas Cook Group Chart
6,84
+1,73%
TUI Chart
Werbung

Weiter aufwärts?

Kurzfristig positionieren in TUI
HS36V1
Ask: 1,03
Hebel: 18,93
mit starkem Hebel
Zum Produkt
HS2UW3
Ask: 1,94
Hebel: 4,88
mit moderatem Hebel
Zum Produkt
Smartbroker
HSBC
Den Basisprospekt sowie die Endgültigen Bedingungen und die Basisinformationsblätter erhalten Sie hier: HS36V1,HS2UW3,. Beachten Sie auch die weiteren Hinweise zu dieser Werbung. Der Emittent ist berechtigt, Wertpapiere mit open end-Laufzeit zu kündigen.