Snapchat-Erfinder Evan Spiegel will die Macht potenzieller Investoren nach dem Börsengang offenbar beschränken. Wie viele Gründer im Valley treibt ihn die Angst vor einem Kontrollverlust um.
Gemeinhin zerfällt die Tech-Welt in zwei Teile: in die eine Seite, die programmieren kann und in die andere, die bloß Geld kostet. Software-Ingenieure blicken gerne auf die Manager, Buchhalter, Marketingleute und PR-Burschen in ihren Firmen herab, die scheinbar nichts zur Wertsteigerung beitragen und außerdem gefährlich werden können.
Allen steht mahnend das Schicksal von Apple-Gründer Steve Jobs vor Augen, der sich mit Pepsi-Verwalter John Sculley den größten Feind ins Haus holte. 1985 warf Sculley Jobs aus der Firma. Mit dem Apfel-Konzern ging es danach steil bergab, bis Jobs zwölf Jahre später zurückkehrte.
Seither fürchten Gründer den Kontrollverlust. Sie wollen verhindern, dass Nicht-Techniker, Geschäftsleute, Investoren, zu viel Einfluss gewinnen. Evan Spiegel ist da keine Ausnahme. Vor dem für März erwarteten Börsengang seines Start-ups Snap Inc. will der 26-Jährige nach einem Bericht des „Wall Street Journal“ die Macht in seiner Firma sichern.
Derzeit besitzen Spiegel und Co-Gründer Bobby Murphy 45 Prozent der Anteile an Snap. Das Unternehmen bringt die App Snapchat heraus, bekannt durch die Fotos, die nach dem Ansehen von selbst verschwinden. Spiegel will beim Börsengang offenbar nur Aktien an neue Investoren ausgeben, die keine Stimmrechte besitzen, und mit einem Stimmenanteil von 70 Prozent die Geschicke seiner Firma künftig selbst steuern.
An der New Yorker Börse könnte Snap mit bis zu 25 Milliarden Dollar (Dollarkurs) bewertet werden. Es wäre der größte Börsengang seit dem Wall Street-Debüt des chinesischen Online-Riesen Alibaba im September 2014.
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