Ulrich Grillo sieht die Pläne von Wirtschaftsminister Gabriel zum Schutz von Schlüsseltechnologien kritisch. Wir sollten nicht Zäune errichten, sondern für globale Standards kämpfen, sagt der BDI-Chef. Ein Gastbeitrag.
Kein anderes größeres Land ist außenwirtschaftlich mehr verflochten als Deutschland. Auf fast 90 Prozent unserer Wertschöpfung addieren sich die Exporte und Importe. Die meisten Aktien von Dax-Konzernen sind in internationaler Hand. Aktuell interessieren sich vor allem chinesische Anleger für heimische Firmen, wie die Gebote für Kuka, Osram und Aixtron beweisen. Der Trend freut die Aktionäre, die Öffentlichkeit allerdings diskutiert darüber, ob sich Deutschland gegen die Investitionen aus Fernost wehren sollte. Von Schutz ist die Rede, vom Comeback des Protektionismus. Ich bin gegen Protektionismus: Deutschland würde als wichtige Handels- und Investitionsnation darunter leiden, Grenzen zu errichten. Wir sollten grundsätzlich gegen Zäune und Zölle sein, um fairen Wohlstand global zu mehren.
Allerdings stellt sich die Frage, wie wir Deutschen agieren, wenn andere Staaten in ihrer Heimat protektionistisch handeln. Es gibt Länder mit Joint-Venture-Zwang, mit diskriminierender Regulation gegenüber unseren europäischen Banken und neuerdings auch mit Überlegungen zur Meldung ausländischer Mitarbeiter. Die Globalisierung führt in vielen Hauptstädten zu neuen politischen Ortsbestimmungen, die uns als Exportnation mit offener Gesellschaft nachdenklich stimmen müssen.
Wir wollen uns nicht abschottenWir brauchen eine ehrliche Diskussion über unsere Interessen. Es geht dabei nicht nur um deutsche, sondern auch um unsere europäischen Interessen. Schließlich sind wir davon überzeugt, dass viele unserer westlichen Standards und Normen den Menschen viel stärker genutzt als geschadet haben – deshalb auch unsere Forderung nach ehrgeizigen transatlantischen Freihandelsabkommen. In der Europäischen Union sprechen wir für mehr als 500 Millionen Menschen. Mit dieser Vielfalt erreichen wir eine Größe, die auch in Washington, Peking und Delhi nicht ignoriert werden kann.
Um den vollständigen Artikel zu lesen, klicken Sie bitte hier.