Der US-amerikanische Private-Equity Fonds Kohlberg Kravis Roberts & Co. (KKR) hat dem Nürnberger Marktforschungsinstitut GfK heute ein Übernahmeangebot mitgeteilt. Demnach will KKR alle ausstehenden, öffentlich gehandelten Aktien von GfK für 43,50 Euro pro Aktie aufkaufen. Dies entspricht einer Prämie von 44 Prozent über dem geschätzten, volumengewichteten Durchschnittspreis der GfK-Aktie der vergangenen drei Monate. Vorstand und Aufsichtsrat von GfK haben dem Angebot bereits zugestimmt. Die Prüfung durch Kartellbehörden steht noch aus.
GfK berichtete zuletzt fallende Umsätze und ein negatives Konzernergebnis. Im dritten Quartal ging der Umsatz um 4,3 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal auf 355,3 Millionen Euro zurück. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern sank um 42,1 Prozent, unter dem Strich verbuchte GfK einen Verlust von 6,6 Millionen Euro. Im laufenden Jahr wurden bereits rund 400 der über 13.000 Mitarbeiter entlassen. GfK bezeichnete auch den Ausblick auf das vierte Quartal als herausfordernd. Kostensparmaßnahmen konnten die Verluste bisher offenbar nicht ausgleichen. Aufgrund der wirtschaftlichen Probleme hatte GfK bereits eine Unternehmenstransformation und mehr organisches Wachstum angekündigt.
Die GfK-Aktie hat bis zum Nachmittag 30 Prozent gewonnen und steht aktuell bei mehr als 43 Euro pro Papier. Diesen Wert erreichte die Aktie das letzte Mal Anfang 2014. Analysten rieten zuletzt zum Halten der Aktie. Laut dpa-AFX betonte das Bankhaus Lampe Unsicherheiten über das Ergebnis des vierten Geschäftsquartals und rechnet nicht mit einer deutlichen Besserung gegenüber den vorhergehenden Quartalen. Die Deutsche Bank riet laut derselben Quelle ebenfalls zum Halten der Aktie und hebt die Schwierigkeiten von GfK in Brasilien hervor.
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