Der Preisverfall bei Stahl drückt auf das Geschäft von ThyssenKrupp.
Donnerstag, 24.11.2016 12:00 von | Aufrufe: 1870

Gewinnrückgang bei ThyssenKrupp: Billiger Stahl belastet das Geschäft

Der Preisverfall bei Stahl drückt auf das Geschäft von ThyssenKrupp. - © istockphoto.com / Oliver Hoffmann

Schwache Stahlpreise belasten das Jahresergebnis von ThyssenKrupp. Operativer Gewinn und Umsatz schmolzen im abgelaufenen Geschäftsjahr deutlich zusammen. Einsparungen über den Erwartungen konnten das Ergebnis allerdings stabilisieren, wie der Industriekonzern aus Essen am Donnerstag mitteilte. Die Geschäftszahlen setzten die Aktie des Dax-Unternehmens im frühen Handel am Donnerstag zunächst unter Druck.

Schwaches Stahlgeschäft belastet

Der Umsatz ging im zurückliegenden Geschäftsjahr im Vergleich zum Vorjahr um acht Prozent auf knapp 39,3 Milliarden Euro zurück und auch der Auftragseingang schrumpfte um neun Prozent zusammen. Schuld daran sei der hohe Import- und Preisdruck bei Werkstoffgeschäften. Der operative Gewinn rutschte um zwölf Prozent auf 1,5 Milliarden Euro ab. Beim Mittelzufluss aus dem laufenden Geschäft vermeldete ThyssenKrupp dagegen einen Anstieg von 72 Prozent auf 198 Millionen Euro, womit die Prognose deutlich übertroffen wurde. Zuvor ging das Unternehmen hier von einem negativen bis ausgeglichenen Wert aus. Unter dem Strich verdiente der Industriekonzern 296 Millionen Euro und damit vier Prozent weniger als im Vorjahr.

Die Entwicklung im Aufzugsgeschäft und in der Komponentenfertigung wirkte stützend auf das Jahresergebnis. Beide Bereiche konnten ihren Gewinn steigern. Im Großanlagenbau, zu dem auch die U-Boot-Sparte gehört, lief es dagegen nicht so gut. Hier verdiente der Dax-Konzern wegen schwacher Aufträge deutlich weniger. Insbesondere das europäische Stahlgeschäft mit Steel Europe machte wegen billiger Importe aus China und dem daraus resultierenden Preisverfall Probleme. Der Gewinn sackte hier um ganze 36 Prozent ab.

Dividende stagniert

Die Finanzlage bei ThyssenKrupp hat sich im abgelaufenen Geschäftsjahr verschärft. In den zwölf Monaten bis Ende September habe sich das Eigenkapital um fast ein Fünftel von 3,3 Milliarden Euro auf 2,6 Milliarden Euro verringert, teilte der Konzern mit. Wegen des anhaltend niedrigen Zinsniveaus musste das Unternehmen die Rückstellungen für Pensionen deutlich erhöhen. Zudem stiegen die Schulden um drei Prozent auf 3,5 Milliarden Euro an. Einsparungen in Höhe von fast einer Milliarde Euro im Rahmen des Effizienzsteigerungsprogramms „impact“ konnten allerdings nach Angaben des Dax-Konzerns zu einer Stabilisierung des Unternehmens beitragen. Bei den Aktionären dürfte sich dennoch Enttäuschung breit machen. Grund ist die Dividende, die nur stabil bei 15 Cent pro Aktie bleiben soll.

„Die großen Schwankungen auf den Werkstoffmärkten zeigen, dass wir die Transformation zu einem starken Industriekonzern fortsetzen müssen. Die Strategische Weiterentwicklung ist unser Plan für den Umbau und die passende Antwort auf die zunehmend volatile Welt“, sagte Vorstandschef Dr. Heinrich Hiesinger. Der ehemalige Siemens-Manager will den Umbau des Unternehmens weiter vorantreiben. Für das laufende Geschäftsjahr 2016/17 gibt sich der Vorstand verhalten optimistisch und peilt einen operativen Gewinn von 1,7 Milliarden Euro an und geht beim Jahresüberschuss von einer deutlichen Verbesserung aus.

Aktie vorbörslich unter Druck

Die Aktie des Industriekonzerns geriet nach Vorlage der Zahlen vorbörslich zunächst unter Druck und verlor dpa-AFX zufolge beim Broker Lang & Schwarz rund zwei Prozent. In den letzten Tagen konnte die Aktie noch von einer verbesserten Branchenstimmung profitieren und ordentlich zulegen. Auslöser dafür waren Medienberichte, wonach der Marktführer Arcelor-Mittal seine Stahlpreise in Europa anheben wolle. Davon würde auch die Konkurrenz profitieren. Auf den verhaltenen Ausblick und die stagnierende Dividende reagierten Anleger im frühen Handel am Donnerstag jedoch zunächst enttäuscht. Inzwischen konnte die Aktie ihre anfänglichen Kursverluste wieder wettmachen und notierte zuletzt mit einem leichten Plus von 0,36 Prozent bei 22,03 Euro.


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