Chinas neuer Finanzminister Xiao Jie gilt als treuer Beamter und Deutschland-Kenner. Er studierte einst das hiesige Wirtschaftssystem, pries die Soziale Marktwirtschaft. Für große Reformen dürfte er dennoch nicht sorgen.
Seine Karriere endet mit einem Satz: „Lou Jiwei ist vom Dienst als Finanzminister befreit“, tickert die amtliche chinesische Nachrichtenagentur Xinhua am Montag um 12.25 Uhr. Der oberste Architekt von Chinas Finanzreformen ist mit sofortiger Wirkung entlassen. Kein Wort wird darüber verloren, was der 65-Jährige im Anschluss machen wird.
Dafür steht sein Nachfolger bereits fest. Mit Xiao Jie setzt Peking auf einen erfahrenen Finanzbeamten und Deutschland-Kenner. Im Anschluss an eine Dissertation an der Fakultät für Finanzwissenschaft der Pekinger Volksuniversität wechselte Xiao als einfacherer Beamter in die Planungsabteilung des Finanzministeriums. 20 Jahre blieb er der Behörde treu und stieg zum Vizefinanzminister auf, bevor er mit Zwischenstationen beim Staatsrat landete – und zu einem Weggefährten des amtierenden Premiers Li Keqiang wurde.
Xiao Jie, künftig Chef über die Finanzen der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt, gehört zu den wenigen Deutschland-Kennern in der chinesischen Regierung. Im November 1987 klinkte er sich für eineinhalb Jahre beim Dienst im Ministerium aus, um in der Bundesrepublik das deutsche Wirtschaftssystem zu studieren. Den Mauerfall erlebte er, während er sich in die Theorien von Walter Eucken, Franz Böhm und Alfred Müller-Armack vertiefte.
Um den vollständigen Artikel zu lesen, klicken Sie bitte hier.