Zeitungsständer (Symbolbild).
Mittwoch, 06.03.2013 14:08 von | Aufrufe: 2276

Finanzierungslücke: Northland-Sprecher rechnet mit Lösung im April

Zeitungsständer (Symbolbild). © Global_Pics / iStock Unreleased / Getty Images
Wie geht es weiter beim Minenbetreiber Northland Resources? Nachdem es dem Konzern nicht gelungen war, eine Finanzierungslücke für Betrieb und Ausbau des Minenprojektes im schwedischen Kaunisvaara zu schließen, ist für mehrere Unternehmenstöchter ein spezielles Insolvenzverfahren eingeleitet worden. Im Interview mit ARIVA.DE zeigt sich Anders Antonsson, bei Northland für den Bereich Investor Relation zuständig, optimistisch. Er gehe davon aus, dass das Unternehmen schon im April eine Lösung der Finanzierungsprobleme präsentieren kann.

ARIVA.DE: In weniger als zwei Jahren ist es Ihrem Unternehmen gelungen, in Nordschweden eine neue Mine zu erschließen – bis hin zur Verschiffung von Eisenerz-Konzentrat über den Hafen von Narvik in Norwegen. Das klingt wie eine Erfolgsgeschichte. Wie ist das Vorhaben in solche Turbulenzen gekommen?
Anders Antonsson: Northland bringt seit Februar 2013 qualitativ hochwertiges Eisenerz-Konzentrat auf den Markt. Dies entspricht dem Zeitplan, den wir 2009 aufgestellt haben. Die Minenkonstruktion, der gesamte Prozess des Abbaus und die logistische Kette sind in Betrieb. Wir betreiben derzeit die erste von zwei Anlagen. Um die volle Produktionskapazität von vier Millionen Tonnen zu erreichen, müssen wir auch die zweite Prozessanlage in Kaunisvaara eröffnen. Um es kurz zu machen: Die aktuelle finanzielle Situation entstand aus einer Kombination von Faktoren: einem kurzfristigen Liquiditätsengpass und dem langfristigen Finanzierungsbedarf zum Erreichen der vollen Kapazität. Der kurzfristige Liquiditätsbedarf entstand vor allem dadurch, dass die Kosten für die Fertigstellung der logistischen Kette höher waren als erwartet. Der Vorstand hatte daraufhin im Januar 2013 Maßnahmen zur Kapitalbeschaffung beschlossen. Ziel war, insgesamt 375 Millionen US-Dollar durch eine kombinierte Ausgabe von neuen Aktien und Anleihen einzunehmen. Leider wurde dieses Vorhaben durch externe Faktoren gestört, und die Angebote mussten zurückgezogen werden. Das Unternehmen führt daher Gespräche mit verschiedenen Investoren, um alternative Wege der Finanzierung auszuloten – sowohl für das laufende Geschäft als auch für die langfristigen Investitionen. Wir gehen davon aus, dass wir im April 2013 eine Lösung finden werden.

ARIVA.DE: Kam die geplante Kapitalmaßnahme zur falschen Zeit? Hat das Management die Bereitschaft der Marktteilnehmer, zu investieren, falsch eingeschätzt?
Antonsson: Das werden wir nie wissen. Der Grund für den Rückzug der Angebote war eine undichte Stelle bei der Informationsübermittlung. Trotz unserer Vorsichtsmaßnahmen, vertrauliche Informationen über die Finanzierung nur im Rahmen eines Non Disclosure Agreements weiterzugeben, gerieten Informationen an Personen außerhalb der vereinbarten Anlegergruppe. Um die Vereinbarungen bezüglich des Listings an den Börsen TSX und OSE einzuhalten, haben wir beschlossen, alle entsprechenden Informationen in einer Pressemitteilung offenzulegen.

ARIVA.DE: In einer aktuellen Stellungnahme erklären Sie, dass die Vermögenswerte des Unternehmens deutlich über der aktuellen Marktkapitalisierung liegen.
Antonsson: Diese Aussage basiert auf unseren Investitionen in die Mine, in die Prozess-Anlagen und in die logistischen Kette. Wir sind in der Lage,  Eisenerzkonzentrat nach Plan und Spezifikation unserer Kunden zu produzieren und zu liefern. Wir haben Abnahme-Verträge für alle Produktionen der nächsten sieben bis zehn Jahre.

ARIVA.DE: Analysten sagen aber, dass das Bergwerk in Kaunisvaara auf dem aktuellen Stand der Erschließung kaum mit Gewinn zu betreiben ist...
Antonsson: Wir sind optimistisch. Wir hoffen, im April eine Lösung präsentieren zu können.

ARIVA.DE: Wie wirken sich die Probleme der schwedischen Tochtergesellschaften auf das Minenprojekt im finnischen Hannukainen aus?
Antonsson: Die laufende Reorganisation (Anm. d. R.: spezielles Insolvenzverfahren) betrifft nur die schwedischen Tochtergesellschaften Northland Sweden AB, Northland Resources AB und Northland Logistics AB. Die finnischen Tochtergesellschaften sind nicht betroffen, und die Pläne für das Hannukainen Projekt sind weiter aktuell.

ARIVA.DE: Sie haben das Listing der Aktie an den Börsen angesprochen. Die Börse TSX in Toronto hatte Ihnen bereits mit einem Delisting gedroht. Wie ist der Stand heute?
Antonsson: Leider hat TSX beschlossen, die Northland- Aktie mit Wirkung vom 15. März 2013 aus dem Handel zu nehmen. Allerdings wird Northland den Transfer von Toronto (TSX) nach Oslo (OSE) erleichtern, indem wir die Beziehungen mit den Canadian Transfer Agents und anderen Partnern wie CDS, Computershare und CIBC aufrechterhalten.


Lesen Sie auch: „Northland Resources: Unternehmen hält Geschäftsmodell weiter für tragfähig“

Interview: Eike Schäfer




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