Die täglich neuen Meldungen um Pferdefleisch in Produkten verunsichert die Verbraucher. Wie schwierig es ist, die Verursacher des Betrugs zu finden, zeigt das Beispiel des Fertiggerichteherstellers Copack.
Den verhängnisvollen Anruf bekommt Jürgen Marggraf, Geschäftsführer des Fertigprodukteherstellers Copack aus Bremerhaven, am späten Sonntagnachmittag von einem Aldi-Manager: In den von Copack hergestellten Penne-Bolognese-Beuteln, die in den Tiefkühltruhen bei Aldi-Nord liegen, hat der Discounter Beimischungen von Pferdefleisch entdeckt.
Sofort informiert Marggraf auch seine Geschäftspartner bei den Discountketten Aldi Süd und Lidl, die ebenfalls Copack-Ware im Sortiment führen. Die waren natürlich alles andere als erfreut, sagt Marggraf, aber wir arbeiten mit diesen Unternehmen schon lange zusammen, und die Verantwortlichen haben sehr professionell reagiert. Am Montagvormittag jedenfalls waren in den Tiefkühltruhen von Aldi und Lidl diese Copack-Produkte nicht mehr zu finden.
Wir hatten das schon befürchtet, räumt Marggraf ein, weil wir eben nicht selbst schlachten, sondern Fleisch kaufen und anschließend weiterverarbeiten.
Das Geschacher und Geschiebe mit Pferdefleisch, das ganz Europa in Wallung versetzt, wirft ein Schlaglicht darauf, wie unübersichtlich und verworren die Warenströme heute sind: Das macht die Lebensmittelwirtschaft Handel wie Hersteller so anfällig für Betrügereien.
Der Preisdruck der Supermarktketten und Discounter ist gnadenlos, die Lebensmittelhersteller sind gezwungen, überall auf der Welt Zutaten und vorverarbeitete Ware möglichst billig einzukaufen. Dabei wandert Fleisch über ein halbes Dutzend Ländergrenzen, vom Züchter zum Schlachter, in Tiefkühlhäuser, über Zwischenhändler, Weiterverarbeiter zum Hersteller. Am Ende kann kaum jemand mehr nachvollziehen, woher der Rohstoff, etwa das Rindfleisch, stammt.
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