Im Herbst will die Europäische Zentralbank eine Entscheidung zur Zukunft ihres Anleihekaufprogramms treffen. Mögliche Szenarien wurden offenbar bereits diskutiert.
Die EZB hat auf ihrer Ratssitzung am Donnerstag Insidern zufolge den Boden für eine Verringerung ihrer vor allem in Deutschland umstrittenen Anleihenkäufe bereitet. Vier alternative Modelle seien für nächstes Jahr diskutiert worden, sagten zwei mit der Situation vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters. Dabei habe breite Übereinstimmung geherrscht, dass der nächste Schritt voraussichtlich eine Verringerung der Transaktionen sein werde. Zu den Modell-Szenarien hätten Vorschläge für eine Reduzierung der Monatskäufe auf 40 oder 20 Milliarden Euro gezählt. Die Optionen hätten zudem eine Verlängerung der Transaktionen um sechs oder um neun Monate enthalten.
Die EZB lehnte eine Stellungnahme zu den Informationen ab.
An den Finanzmärkten baute der Euro seine Gewinne aus und lag 0,3 Prozent im Plus bei 1,2058 Dollar (Dollarkurs). Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen zog um zwei Punkte auf 0,32 Prozent an. "Wir denken, der Marktkonsens ist, dass die EZB die Monatskäufe auf 40 Milliarden Euro für sechs Monate verringert", sagte Zinsexperte Antoine Bouvet vom japanischen Bankhaus Mizuho. Dass aber auch 20 Milliarden auf dem Tisch lägen, könnte den Markt erschrecken.
Das bislang auf 2,28 Billionen Euro angelegte Wertpapier-Programm ist momentan das schärfste Schwert der Währungshüter im Kampf gegen eine aus ihrer Sicht nach wie vor zu schwache Inflation. Die Käufe im monatlichen Volumen von aktuell 60 Milliarden Euro sollen den bisherigen Planungen zufolge nur noch bis Ende 2017 laufen. Der Euro-Notenbank bleibt somit nur noch wenig Zeit, um zu beschließen, was danach passieren soll.
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