Der Besuch des französischen Staatschefs in Xian und Peking findet in China und Europa höchstes Interesse: Emmanuel Macron ist angesichts des Vakuums in Berlin am besten geeignet, europäische Interessen zu verteidigen.
Europas Ideengeber ist Emmanuel Macron bereits. Wird Frankreichs Staatspräsident nun auch zum Chefdiplomaten der EU, der Europas Politik gegenüber China formuliert und umsetzt? Das Führungsvakuum in Deutschland hat das Interesse an der Reise des 40-jährigen Politikers nach China noch erhöht.
Der tritt sehr selbstbewusst auf: „Ich bin gekommen, um Ihnen zu sagen, dass Europa wieder da ist“, proklamierte er unter Anspielung auf das starke Wachstum in Europa. Zum Auftakt seines Besuchs schlug Macron am Montag in Xian eine enge Allianz (Allianz Aktie) Frankreich-Europa-China vor. Auf vielen Gebieten solle es eine stärkere Zusammenarbeit geben – vom Klimaschutz über die Bekämpfung des Terrorismus bis zum Handel. Im Gegenzug solle sich die chinesische Regierung verpflichten, in ihren Beziehungen zu Europa die Spielregeln multilateraler Organisationen und vor allem der EU einzuhalten.
Damit verfolgt Macron zwei Ziele: Zum einen will er die von US-Präsident Donald Trump geschwächten multilateralen Institutionen wie die Welthandelsorganisation (WTO) stärken. Zum anderen will er vermeiden, dass China sich einzelne Länder in Europa herauspickt und zum Zentrum chinesischen Einflusses ausbaut, ohne die EU einzubeziehen. Französische Spitzenpolitiker fürchten, dass China vor allem kleinere EU-Länder mit massiven Investitionen ködert, um sie dann als „trojanische Pferde innerhalb der EU“ zu nutzen.
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