Ermittlungen bei Audi: Sind auch deutsche Autofahrer betroffen?

Bereits am gestrigen Donnerstag bestätigte Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt, dass der deutsche Autobauer Audi, ähnlich wie sein Mutterkonzern VW, für einige seiner Modelle eine illegale Schummelsoftware zur Bestimmung der Abgaswerte benutzte. Bisher waren nur die Verkäufe in den USA im Fokus der Ermittler. Jetzt soll die Untersuchung auch auf Fahrzeuge in Europa ausgeweitet werden. Betroffen sind demnach der A8 und der A7 der Baujahre 2009 bis 2013 mit V6- und V8 Dieselmotoren. Insgesamt sollen nun bis zu 24.000 Fahrzeuge zurück gerufen werden. Etwa 14.000 davon sollen in Deutschland registriert sein.

Abgasaffäre kostet Audi Milliarden

Der Dieselskandal kostete Audi laut der "Wirtschaftswoche" im vergangenen Jahr bereits rund 1,86 Milliarden Euro. Im März dieses Jahres hatten VW und Audi bei einem Vergleich mit dem US-amerikanischen Justizministerium eingestanden, etwa 83.000 Audi-Fahrzeuge mit Dieselmotoren manipuliert zu haben. Audi-Vorstand Rupert Stadler hatte bei der diesjährigen Jahrespressekonferenz Mitte März betont: "Als Konsequenz aus der Diesel-Affäre stellen wir bei Audi alles auf den Prüfstand". In den USA will Audi seine manipulierten Modelle voraussichtlich ab Juli zurückrufen.

Aktie gerät unter Druck

Die Aktie des Ingolstädter Autokonzerns geriet bis zum frühen Nachmittag leicht unter Druck. Die Audi-Titel verloren heute zwischenzeitlich rund 1,63 Prozent und notieren aktuell bei 677,40 Euro. Im Gegensatz zur Mutter VW entwickelte sich die Audi-Aktie in der Vergangenheit durchaus positiv. Auf Dreijahressicht gewann das Papier etwa acht Prozent. Die Aktie von Volkswagen verlor im gleichen Zeitraum dagegen rund 30 Prozent.