Unermüdlich versucht Premierminister Alexis Tsipras, einen Aufschwung herbeizureden. Doch Griechenland kommt einfach nicht auf die Beine. Immer mehr Menschen wandern aus – vor allem Akademiker und Facharbeiter.
Der Schwiegersohn entdeckte die Leiche. Kyriakos Mamidakis lag tot im Arbeitszimmer seiner Wohnung im Athener Villenvorort Dionysos. Neben dem 84-Jährigen fand man einen Revolver – Kopfschuss. Der Gerichtsmediziner stellte Selbstmord fest. Zwei Tage vor dem Suizid am vergangenen Sonntag hatte das Familienunternehmen Mamidoil-Jetoil Konkurs angemeldet.
Gemeinsam mit seinen beiden Brüdern Giorgos und Nikos hatte der Kreter aus bescheidenen Anfängen Griechenlands drittgrößte Tankstellenkette aufgebaut – bis das Unternehmen jetzt zusammenbrach. Die Firma schuldete den Banken 184 Millionen Euro und stand bei ihren Lieferanten mit 87 Millionen in der Kreide. Steuerschulden und unbezahlte Sozialversicherungsbeträge addierten sich auf weitere 3,15 Millionen. „Er wollte erhobenen Hauptes gehen“, hieß es in einer Erklärung der Familie Mamidakis.
Die Pleite des kretischen Ölbarons war ein weiteres Glied in einer immer längeren Kette von Insolvenzen im krisengeplagten Griechenland. Unverdrossen versucht zwar Ministerpräsident Alexis Tsipras bessere Zeiten herbeizureden: „Wir erleben eine Periode der Stabilität und des Aufschwungs“, erklärte Tsipras kürzlich bei einem Kongress in Athen. Aber die Wirklichkeit sieht ganz anders aus. Zwar kehrte Griechenland nach fünfjähriger wirtschaftlicher Talfahrt 2014 für kurze Zeit zum Wachstum zurück.
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