Unerwartet hat Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil die Chance, bei der Landtagswahl am Sonntag das zu schaffen, was die SPD verlernt hat: eine Wahl zu gewinnen. Wie kam es zu dem Kopf-an-Kopf-Rennen?
Sie werfen sich Verleumdungen vor, Versagen, Rumeierei, Schauspielerei, Unredlichkeit. Das Studio ist kühl gestaltet, blauer Hintergrund, Pulte aus hellem Holz und transparenten Blenden, doch die Stimmung ist alles andere als unterkühlt.
Es stehen sich gegenüber: Stephan Weil und Bernd Althusmann. Die Spitzenkandidaten von SPD und CDU in Niedersachsen. Wenige Tage vor der Landtagswahl am Sonntag liefern sich die Herren das, was viele zwischen Angela Merkel und Martin Schulz vermisst haben. Ein Duell im TV. Statt auf Samthandschuhe fiel die Wahl der Waffen diesmal auf schweren rhetorischen Säbel.Bei einem Thema geht es besonders hitzig her: der Debatte über das, was Weil den „größten Schadensfall in der europäischen Wirtschaftsgeschichte“ nennt. Es geht um den Abgasbetrug bei Volkswagen (VW Aktie), Niedersachsens größtem Arbeitgeber. Mehr als 120 000 Menschen arbeiten bei VW in Niedersachsen, etwa noch mal so viele bei Zulieferern.Althusmann versucht immer wieder, Weils unglückliche Position in dem Skandal zu betonen, spricht von einem entrückten Ministerpräsidenten, der sich von den Vorstandschefs hat treiben lassen. Stephan Weil ist als Regierungschef der Aufklärung verpflichtet, als Aufsichtsrat von VW aber ebenso der Verschwiegenheit, wenn es um vertrauliche Informationen aus dem Unternehmen geht.Aus diesem Dilemma befreit er sich geschickt, indem er seinen CDU-Gegner ins Leere laufen lässt. Weil betont gelassen, dass er für größtmögliche Aufklärung sei, offen für Kritik. Und dass genau diejenigen, die verantwortlich waren, als es die „tatsächlich verheerenden Fehlentwicklungen bei VW“ gab, nämlich die CDU, nun am lautesten schreien, das halte er dann doch für fragwürdig.Um den vollständigen Artikel zu lesen, klicken Sie bitte hier.