Der Air-Berlin-Chef hat sich sein Gehalt durch eine Bankgarantie absichern lassen. Angesichts der Insolvenz des Unternehmens schlägt der Vorgang hohe Wellen. Dabei gerät auch das Wirtschaftsministerium in den Fokus.
Der Niedergang der zweitgrößten deutschen Fluggesellschaft Air Berlin entwickelt sich zum Politikum. „Die einfachen Mitarbeiter bangen jetzt um ihre Arbeitsplätze, und gleichzeitig ist der Vorstand doppelt und dreifach abgesichert. Das geht so nicht“, sagte der Chef des CDU-Arbeitnehmerflügels, Karl-Josef Laumann, dem Handelsblatt. Der nordrhein-westfälische Arbeitsminister fordert: „Wer sein Unternehmen in die Pleite führt, der muss das auch im eigenen Geldbeutel spüren.“
Laumann stößt sich an einer Klausel im Vertrag von Vorstandschef Thomas Winkelmann. Der hat sich bei seinem Dienstantritt Anfang des Jahres für den Fall von Zahlungsschwierigkeiten bei der Airline abgesichert. Dem früheren Lufthansa-Manager war vereinbart worden, dass er auch bei einer ordentlichen Kündigung sein Grundgehalt von 950 000 Euro im Jahr bis zum 31. Januar 2021 erhält.Für das erste Jahr wurde zudem ein Mindestbonus von 400 000 Euro festgelegt. Die Verpflichtungen sind mit einer Bankgarantie von bis zu 4,5 Millionen Euro besichert. So steht es im Geschäftsbericht des Unternehmens.
Solche Verträge seien zwar Sache der Unternehmen, sagte Laumann. Er verstehe aber nicht, dass sich Aufsichtsräte darauf einließen. „Das ist Gift für das Klima im Unternehmen und es ist Gift für das Gerechtigkeitsempfinden in unserem Land.“ Der CDU-Mittelstandschef Carsten Linnemann warnte vor einem Vertrauensverlust in das Wirtschaftssystem. „Die soziale Marktwirtschaft lebt davon, dass es Anstand und Verantwortung bei den Handelnden gibt“, sagte der Bundestagsabgeordnete.Kritik kommt auch vom neuen SPD-Fraktionsgeschäftsführer Carsten Schneider. „Diese Raffke-Mentalität ist erschreckend“, sagte Schneider. „In einer Situation, in der Tausende Mitarbeiter vor der Arbeitslosigkeit stehen ist das einfach nur asozial.“Um den vollständigen Artikel zu lesen, klicken Sie bitte hier.
