Die Unsicherheit am Bosporus ist allgegenwärtig

Mittwoch, 07.12.2016 17:40 von Handelsblatt - Aufrufe: 440

Anschläge, Putschversuch, Staatsumbau: Für die türkische Wirtschaft ist die Entwicklung im Land Gift, die Investitionen aus dem Ausland gehen rapide zurück. Wie Unternehmen versuchen, sich mit Erdogan zu arrangieren.

Selbstmordattentate islamischer Gotteskrieger, Terroranschläge kurdischer Separatisten, der Putschversuch von Juli, gefolgt von den „Säuberungen“, mit denen der zunehmend despotisch agierende Staatschef Recep Tayyip Erdogan gegen seine Kritiker vorgeht, und nun auch noch der Absturz der Lira: Für die Türkei kam es diesem Jahr knüppeldick. Die Wirtschaft schwächelt, Investoren und Anleger sind verunsichert.

Bildschirme, Server, Computertastaturen, eine minimalistische Büroarchitektur: Dieses Entwicklungszentrum des deutschen Software-Riesen SAP (SAP Aktie) könnte überall auf der Welt sein. Aber es ist in Sanay, einem Istanbuler Industrievorort auf der asiatischen Seite des Bosporus.

Hier, im Technopark Istanbul, einem Innovations-Drehkreuz, das ganz große Technologie-Konzerne wie General Electric oder Thales mit heimischen Start-ups zusammenbringt, scheint die Politik ganz weit weg zu sein. Und deshalb möchte SAP-Manager Franz Färber auch gar nicht darüber reden: „Wir wollen uns aus diesen Diskussionen heraushalten, mal sehen, wie sich das alles entwickelt“, wehrt der Ingenieur ab. Nur so viel verrät Färber: „Die politische Entwicklung hatte bisher keinen Einfluss auf unsere Arbeit.“

Aber wie lange noch? Erdogan treibt den Umbau der Türkei voran: Im Januar soll das Parlament über die Einführung eines Präsidialsystems entscheiden, mit dem sich der starke Mann in Ankara noch mehr Befugnisse verschaffen will. Noch mehr Macht für Erdogan: Das ist vielen Wirtschaftsführern nicht geheuer, zumal der Staatschef in den vergangenen Monaten bereits rund 600 Firmen wegen angeblicher Verbindungen zu seinem Erzfeind Fethullah Gülen unter staatliche Zwangsverwaltung stellen ließ. Der Wert der enteigneten Unternehmen wird auf rund zehn Milliarden Euro geschätzt. Ausländische Firmen sind zwar bisher nicht direkt betroffen, aber die Nervosität wächst.

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