Seit 20 Jahren führt die Unternehmerin in zweiter Generation den Sonnenschutzspezialisten Warema. Sie weiß, wie es gelingt, selbst einen äußerst erfolgreichen Patriarchen zu übertrumpfen.
Es sind die Kleinigkeiten, die bei Warema dennoch direkt auffallen. Besucher werden schon am Parkplatz mit Namen begrüßt. Es führt ein sehr schmaler, sehr langer und sehr rot gestrichener Gang zum Büro der Firmenchefin. Ihr Schreibtisch steht vor einer dunkelrot gestrichenen Wand. Auch die Warnwesten, die jeder tragen muss, wenn er sich in den Produktionshallen bewegt, sind weder neongelb, noch neonorange, sie sind in warmem Rot gehalten. Die Mitarbeiter, denen Angelique Renkhoff-Mücke bei ihrer Führung durch das Unternehmen begegnet, sind weder aufgeregt noch besonders ehrerbietig. Respekt und auch ein winziges bisschen Distanz sind wahrnehmbar.
Grob betrachtet, ist Renkhoff-Mücke eine Nachfolgerin, die das vom Vater gegründete Unternehmen übernommen hat. Das war vor 20 Jahren schon eine kleine Sensation, in Marktheidenfeld. In der Branche und überhaupt im deutschen Mittelstand. Schaut man genauer hin, so erkennt man den Kraftakt, der dahintersteckt, „in einer männerdominierten Branche“ in einem von einem Patriarchen dominierten Unternehmen plötzlich an der Spitze zu stehen. Sie sagt: „Ich musste als Frau meine Rolle finden und durfte nicht den Vater kopieren.“Zwar waren die Mitarbeiter glücklich, dass mit Angelique eine der vier Töchter aus der Familie die Nachfolge des damals – 1998 – erkrankten Gründers antrat. Das Management hingegen reagierte zurückhaltend, wie sie es selbst sehr diplomatisch beschreibt. Unternehmenskenner dagegen sehen durchaus ihren klugen, weil zunächst zurückhaltenden Eroberungserfolg – manche sprechen allerdings auch von einem „Machtkampf“ und von ihrem nachhaltigen Sieg.Um den vollständigen Artikel zu lesen, klicken Sie bitte hier.