26 Prozent Wachstum im Jahr? Weil die irische Wirtschaftsstatistik nicht viel mit der tatsächlichen Produktionsentwicklung zu tun hatte, wird sie modernisiert. Die BIP-Berechnung ist aber nicht nur dort ein Problem.
Als das irische Statistikamt bekanntgab, dass das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im Jahr 2015 um 26 Prozent gestiegen sei, scheuchte das die internationale Statistik-Community gehörig auf. Denn, was wie ein Rechenfehler aussah und nichts mit der Produktionsentwicklung auf der Insel zu tun hatte, war korrekt nach den Vorgaben der internationalen Statistik-Konventionen ermittelt. Dann können diese Konventionen nicht allzu viel taugen, ist ein naheliegender Schluss. Entsprechend schnell und entschlossen reagierten die Statistiker.
Das Ergebnis einer ungewöhnlich schnell einberufenen und arbeitenden Kommission ist eine neue Maßzahl, speziell für Irlands Wirtschaft, die vor wenigen Tagen erstmals veröffentlicht wurde: das modifizierte Bruttonationaleinkommen, kurz GNI*. Es ist fast ein volles Drittel kleiner als das BIP, und es soll nicht so wild hin und her schwanken.
Die Differenz zum BIP liegt etwa zur Hälfte daran, dass beim Übergang vom Bruttoinlandsprodukt zum auch jetzt schon berechneten Bruttonationalprodukt ans Ausland fließende Einkommen abgezogen werden. Denn das Nationaleinkommen misst, welche Wertschöpfung Inländer produzieren und erhalten. Gewinne irischer Töchter von ausländischen Unternehmen erhöhen daher das BNP, anders als das BIP nicht.
Irisch ist nicht gleich irischUm den vollständigen Artikel zu lesen, klicken Sie bitte hier.