Die Zentralbank steht bei verschiedenen Interessengruppen in der Kritik für ihren ultraexpansiven Kurs. Doch nicht nur der stößt auf Unverständnis. Georgios Kokologiannis nähert sich mal aus einer anderen Perspektive.
Wo eine große Nachfrage ist, da kommt schnell ein entsprechendes Angebot auf den Markt. Diese Wirtschaftsregel gilt auch für das Anleihekaufprogramm der Europäischen Zentralbank (EZB). Denn seit deren Präsident Mario Draghi im Marz die Ankaufpläne verkündet hat, haben die Banken EZB-fähige Firmenanleihen im Volumen von mehr als 110 Milliarden Euro begeben - mehr als das Doppelte gegenüber dem Vorjahreszeitraum.Offenbar berücksichtigen die Banken vor der Anleiheemission bereits die Vorgaben der EZB. So einfach können Geldinstitute in diesen schwierigen Zeiten noch Geschäfte machen.Kein Wunder, dass das Kaufprogramm auf Kritik stößt. „Wenn eine Seite ihre Absichten so berechenbar zeigt, wie es die EZB getan hat, fällt es den anderen Marktteilnehmern leicht, darauf bereits im Vorfeld zu reagieren und die Marktmechanismen auszuhebeln“, schreibt die Baader Bank und fragt: „Hätte nicht einfach die bloße Ankündigung der EZB, ein Aufkaufprogramm starten zu wollen, genügt? Die Rolle als verdeckter Finanzmarktpolizist wäre vielleicht sinnvoller gewesen.“ Zumal die EZB durchaus mit Hochdruck ihr Ankaufprogramm vorantreibt. So hat die Notenbank bisher im Wochenschnitt Unternehmensanleihen im Wert von ca. 1,7 Milliarden Euro gekauft.China weckt Hoffnung auf mehr
Am Donnerstag gab es positive Konjunkturnachrichten aus Asien. China und Japan – die jeweils zweit- und drittgrößte Volkswirtschaften der Welt – konnten die Experten positiv überraschen. In China sind die Importe im August um 1,5 Prozent zur Vorjahresperiode angesprungen, während die Ökonomen von einem signifikanten Rückgang von 4,9 Prozent ausgegangen sind. Vor allem die starke Nachfrage nach Rohstoffen war bei diesem Anstieg ausschlaggebend. Gleichzeitig sind die Exporte leichter gefallen als erwartet.
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