FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Eurokurs
Laut der Nachrichtenagentur Bloomberg hatte Merkel vor Schülern in Berlin gesagt: "Der Euro ist zu schwach - und das liegt an der EZB-Politik - und somit sind deutsche Produkte vergleichsweise billig." Daher würden mehr deutsche Produkte gekauft. Laut Ulrich Leuchtmann, Devisenexperte bei der Commerzbank (Commerzbank Aktie) waren die Aussagen der Auslöser für die Kursgewinne. "Es ist sehr ungewöhnlich das sich die Bundeskanzlerin zum Wechselkurs äußert und widerspricht auch den Abmachungen der internationalen Politik." Deutschland wurde zuletzt von den USA aber auch von anderen Staaten immer wieder für die hohen Überschüsse im Außenhandel kritisiert.
Zudem dominiere am Markt derzeit eine grundsätzliche Euro-Stärke, sagte Leuchtmann. Politische Unsicherheiten seien nach der Frankreich-Wahl gesunken. An den Märkten rechne man schon für Mitte 2018 mit einer Leitzinsanhebung durch die EZB. Diese Erwartungen sind laut Leuchtmann jedoch übertrieben und der Kurs könnte schon etwas zu hoch gelaufen sein.
Etwas unter Druck geriet das britische Pfund. Der für den Brexit zuständige Minister David Davis hatte am Wochenende mit dem Abbruch der Verhandlungen mit der EU über den Austritt seines Landes aus der EU gedroht, falls diese an ihrer Forderung von 100 Milliarden Euro festhalten sollte. "Dies zeigt wie schwierig die Verhandlungen werden", sagte Leuchtmann. Noch gingen die Märkte von einer Einigung aus. Die Unsicherheit sollte jedoch im Verlauf der nächsten zwei Jahre steigen. Das Pfund dürfte laut Leuchtmann daher tendenziell unter Druck geraten.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,86353 (0,85908) britische Pfund, 125,18 (124,35) japanische Yen und 1,0911 (1,0921) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold (Goldkurs) wurde in London am Nachmittag mit 1258,85 (Freitag: 1252,00) Dollar gefixt. Ein Kilogramm Gold kostete 35 993,00 (36 141,00) Euro./jsl/jkr/he
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